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08.05.2012 14:43 Uhr |
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AMD: Lucentis und Avastin nahezu ebenbürtig
PZ / Das Krebsmedikament Bevacizumab ist Ranibizumab nahezu ebenbürtig in der Wirksamkeit in der Indikation altersbedingte Makuladegeneration (AMD) – bei einem Bruchteil der Kosten. Dies zeigen die Zwei-Jahres-Daten einer klinischen Studie mit mehr als 1000 Patienten. Bereits nach einem Jahr hatte sich gezeigt, dass das speziell für AMD zugelassene Ranibizumab (Lucentis® von Novartis) dem off label eingesetzten Bevacizumab (Avastin® von Roche) nicht signifikant überlegen ist. Dies bestätigen die neuen Daten. Nur in einer Untergruppe, die die Behandlung nicht regelmäßig einmal monatlich, sondern nach Bedarf in den Glaskörper des Auges injiziert bekam, war Ranibizumab leicht überlegen. Schwere Nebenwirkungen wie kardiovaskuläre Ereignisse und Todesfälle traten in beiden Gruppen gleichermaßen auf, könnten jedoch dem Alter der Patienten geschuldet sein. Ob die Ergebnisse etwas an der rechtlichen Zulässigkeit des Off-Label-Einsatzes von Bevacizumab ändern, bleibt abzuwarten. Hersteller Roche hatte aus wirtschaftlichen Gründen diese Indikationszulassung nicht angestrebt.
Pregabalin enttäuscht bei schweren Neuropathien
PZ / Bei schwer behandelbaren diabetischen sowie HIV-assoziierten Neuropathien ist Pregabalin (Lyrica®) nicht besser wirksam als Placebo. Entsprechende Studienergebnisse gab jetzt Hersteller Pfizer bekannt. In einer multizentrischen Phase-III-Studie erhielten alle 665 Teilnehmer mit bislang nicht ausreichend therapierter diabetischer Neuropathie zunächst sechs Wochen lang Pregabalin. Diejenigen, deren Schmerzen sich um mehr als 30 Prozent besserten, wurden daraufhin in eine Verum- und eine Placebogruppe für weitere 13 Wochen eingeteilt. In beiden Gruppen besserten sich die Schmerzen. Pregabalin war dem Placebo dabei jedoch nicht statistisch signifikant überlegen. Die üblichen Nebenwirkungen wie periphere Ödeme, Benommenheit und Schläfrigkeit traten jedoch auf. Eine Phase-III-Studie mit HIV-Patienten, die unter neuropathischen Schmerzen litten, brach Pfizer vorzeitig ab. Auch hier war zwischen Pregabalin und Placebo kein Unterschied festzustellen.
IQWiG: Lob und Tadel
PZ / Gleich drei neue Wirkstoffe hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf ihren Zusatznutzen bewertet. Während das Institut dem Antikörper Ipilimumab (Yervoy®) einen beträchtlichen Zusatznutzen bei fortgeschrittenem Melanom zuspricht, sieht es für den Antikörper Belimumab (Benlysta®) bei Lupus und das Multiple-Sklerose-Mittel Fampridin (Fampyra®) keinen Beleg für einen Zusatznutzen. Im Fall von Belimumab habe der Hersteller keine relevanten Studien vorgelegt. Zu Fampridin fehlten Daten zur zweckmäßigen Vergleichstherapie.