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Trigema

Wolfgang Grupps Erfolgsrezept

10.05.2011  16:32 Uhr

Unternehmer sollen zu ihren eigenen Entscheidungen stehen und die Verantwortung übernehmen, statt von ihnen verschuldete Verluste den Arbeitnehmern oder der Allgemeinheit aufzubürden.

Das verlangte der Inhaber der Textilfirma Trigema, Wolfgang Grupp, in Potsdam. Der schwäbische Unternehmer setzte mit seinem pointierten Vortrag einen unterhaltsamen Schlusspunkt unter das 48. Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV).

Der Trigema-Chef ist durch zahlreiche Medien­auf­tritte bekannt geworden und wirbt vehement für ein bodenständiges Unternehmertum nach den traditionellen Regeln des ehrbaren Kaufmanns. Trigema ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitklei­dung. Von der Stoffherstellung über die Färberei, Druckerei und Stickerei zur Konfektion wird alles in Deutschland gefertigt. Die Garne bezieht die Firma aus Deutschland und der Europäischen Union. Alle Herstellungsprozesse entsprechen den Richtlinien des Öko-Tex-Standards 100. Von den 1200  Mitarbeitern arbeiten nach Angaben Grupps lediglich 32 in der Verwaltung.

 

Grupp lässt ausschließlich in Deutschland produzieren – weil er »zu bequem« sei, »nach Bangladesch« zu reisen, um dort die Produktion zu überwachen, sagte er augenzwinkernd. Er hält nichts davon, die Produktion in sogenannte Billiglohnländer zu verlagern. Als heimischer Unternehmer sei es seine Pflicht, zuerst seine Aufgabe in seinem Heimatland zu erfüllen. »Globalisierung sehe ich als Chance, neue Märkte zu erschließen, aber das heißt nicht, Arbeitsplätze abzubauen«, sagte er. Grupp prangerte »Gier und Größenwahn verantwortungsloser Manager« an, derentwegen die Deutschen das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft und den Standort Deutschland verloren hätten. Wachstum bedeutet für den Mittelständler, dass der Wert seiner Produkte wächst, nicht deren Anzahl: »Sie haben doch ohnehin die Schränke voll.« Wenn mittelständische Unternehmen zu groß würden, führe das nur dazu, dass sie nicht mehr steuerbar seien, befand der Trigema-Chef. Er könne beim Rundgang durch seine Produktionsstätten alle Abläufe erläutern, ohne einen Mitarbeiter fragen zu müssen. »Wir müssen zurück zum überschaubaren Maß.«

 

Ein Kernsatz seiner Unternehmensphilosphie lautet: Probleme müssen sofort gelöst werden, damit sie nicht zu Riesenproblemen werden. Die Sicherheit der Arbeitsplätze muss garantiert werden, damit der Mitarbeiter die volle Leistung bringen kann. Grupp will für seine Firma keine Abhängigkeiten und ist gegen Diversifikation: »Man kann nur auf einem Gebiet Meister sein.« An erster Stelle steht für ihn die Verantwortung für die Mitarbeiter und ihre Motivation. »Ich gehe persönlich zum Mann an der Maschine, und wenn es der Lehrjunge ist«, so Grupp. Das Wissen, gebraucht zu werden, motiviere die Mitarbeiter.

 

In seiner Firma mit Hauptsitz in Burladingen hat Grupp Mitarbeiter, die seit drei oder vier Generationen in seinem Betrieb arbeiten. »Auf diese Leute kann ich zählen«, sagte er. Billige Arbeitskräfte im Ausland hätten andere Textilfirmen nicht reicher gemacht. Trigema bietet allen Kindern von Mitarbeitern Ausbildungs- oder Arbeitsplätze an. »Wir bilden konstant aus. Das sind die Leute, die bei mir bleiben.« Alle Leitungspositionen seien mit ehemaligen Lehrlingen besetzt.

 

»Wichtige Entscheidungen muss ich treffen, das erwarten die Mitarbeiter«, glaubt Grupp. Eine Fehlentscheidung sei besser als keine Entscheidung. »Wenn es neue Erkenntnisse gibt, muss ich mein Handeln anpassen und meine Entscheidung revidieren.« Dasselbe gelte für seine Mitarbeiter. »Sie wissen, wenn sie mal Fehler machen, werden sie nicht gleich verdammt.«

 

Neben den loyalen Mitarbeitern sind flexible Produktionsbedingungen ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg der Trigema. »In 48 Stunden können wir alles herstellen, was der Kunde will«, sagte Grupp. »Das können die Chinesen nicht.« Die Kundenbindung funktioniere nicht über den Preis, sondern über die Qualität und die Lieferfähigkeit. Seine Firma beschäftige nur Lieferanten aus europä­­ischen Hochlohnländern, »weil wir Qualität brauchen«, sagte Grupp. Der Lieferant müsse genug verdienen, »damit er mich nicht bescheißt«.

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