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Rabattverträge

Hersteller sehen Mittelstand in Gefahr

30.04.2008  15:42 Uhr

Rabattverträge

<typohead type="3">Hersteller sehen Mittelstand in Gefahr

Von Uta Grossmann

 

Der Deutsche Generikaverband warnt vor einer Zerstörung des Wettbewerbs durch die Rabattverträge, in deren Gefolge mittelständische Unternehmen in ihrer Existenz bedroht seien. Das Zielpreismodell ist für ihn aber keine Alternative.

 

Dr. Dietmar Buchberger hält die Rabattverträge für fatal, weil sie die großen Hersteller begünstigten, während die Kleinen kaum Chancen hätten, im Markt zu bleiben. Das führe zu einer Oligopolisierung des Arzneimittelmarktes, in dem nur noch wenige große Player übrig blieben. Bereits in den vergangenen Jahren seien um die zehn Mittelständler von großen Konzernen geschluckt worden, so Buchberger in einer Informationsveranstaltung am Montag in Berlin. Die EU-Kommission sieht das ähnlich und droht Deutschland mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof, weil die Rabattverträge kleine Hersteller benachteiligten.

 

Die mittelständischen Betriebe könnten in einem »intransparenten« Wettbewerb »ohne faire Regeln« nicht mithalten, so Buchberger. Er ist Hauptgeschäftsführer des Deutschen Generikaverbandes, der 32 kleine und mittlere Generikahersteller vertritt. Die »Großen« der Branche wie Teva, Sandoz, Ratiopharm oder Stada sind bei Pro Generika organisiert. Auch der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) stimmte in die Kritik ein und nannte insbesondere Portfolioverträge über Gesamtsortimente rechtswidrig.

 

Buchberger schlug vor, statt aus der Generikaindustrie noch den «letzten Tropfen« wie aus einer Zitrone herauszupressen, die »relevanten Einsparpotenziale« bei patentgeschützten Arzneimitteln zu heben. Das vom Deutschen Apothekerverband propagierte Zielpreismodell ist für den Deutschen Generikaverband keine Alternative. Buchberger sagte auf Nachfrage, er befürchte »Nachteile für die Kleinen«, weil das Modell einer »Aut-idem-Freigabe« gleichkomme.

 

Beim Zielpreismodell erstattet die Krankenkasse einen Zielpreis pro Wirkstoffpackung. Der Apotheker entscheidet, welches Medikament er abgibt, wobei die Software ihm den Preiskorridor anzeigt.

 

Auch der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (SpiBu), der zum 1. Juli die bisherigen Spitzenverbände der Kassen ablöst, ist gegen Zielpreise. Apotheker Wolfgang Kaesbach, Leiter der Abteilung Arznei- und Heilmittel beim SpiBu, sagte voraus, die Kassen würden keine Verträge mit den Landesapothekerverbänden abschließen, wenn diese ihre Rabattverträge aushebeln. Sollten die Apotheker überdies noch ein Honorar bekommen, sei fraglich, was dann noch für die Kassen übrig bleibe. Kaesbach: »Zielpreise? Forget it«.

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