Pharmazeutische Zeitung online
Drogenbericht

Alltagsdrogen nicht verharmlosen

08.05.2007  15:33 Uhr

Drogenbericht

<typohead type="3">Alltagsdrogen nicht verharmlosen

Von Christina Hohmann

 

Die Zahl der Drogentoten hat den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht. Dies geht aus dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor. Doch bei den Alltagsdrogen zeigt sich seit Jahren kaum eine Verbesserung: Jugendliche fangen sogar immer früher an, zu rauchen und Alkohol zu trinken.

 

Bei den harten Drogen habe sich der positive Trend der vergangenen Jahre weiter fortgesetzt. Die Zahl der Drogentoten sei 2006 auf 1296 zurückgegangen und habe damit den niedrigsten Stand seit 1989 erreicht, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD). Sie stellte den Drogen- und Suchtbericht vergangene Woche in Berlin vor. Auch die Zahl der Erstkonsumenten von harten Drogen ging dem Bericht zufolge gegenüber 2005 um 3 Prozent zurück.

 

Sehr viel schlechter sieht es bei den Alltagsdrogen Alkohol und Tabak aus. Rund 1,6 Millionen Deutsche sind alkoholabhängig, weitere 1,7 Millionen »praktizieren einen gesundheitsschädlichen, missbräuchlichen Alkoholkonsum«, sagte Bätzing. Jedes Jahr sterben etwa 40.000 Deutsche an den Folgen des Trinkens. Besorgniserregend sei die hohe Zahl von extremen Trinkern unter Jugendlichen. Von den 12- bis 25-Jährigen greift dem Bericht zufolge jeder Fünfte regelmäßig zur Flasche. Insgesamt geht der Alkoholkonsum bei den Jugendlichen aber zurück. Etwa 30 Prozent trinken gar keinen Alkohol und damit 6 Prozent mehr als 2005.

 

Mit Blick auf Alkoholexzesse bei Jugendlichen warnte Bätzing eindringlich vor einer Verharmlosung von Alltagsdrogen. Eine schärfere Gesetzgebung, die Flatrate-Partys oder Komasaufen verhindern soll, hält sie aber für unnötig. Die geltenden Regelungen und Altersgrenzen (16 Jahre für Bier und Wein und 18 Jahre für Schnaps) seien ausreichend. Ihre Umsetzung müsste nur besser kontrolliert werden.

 

Geringe Erfolge gibt es auch im Kampf gegen das Rauchen. Es raucht zwar noch ein Drittel der Erwachsenen, und jedes Jahr sterben 140.000 Deutsche an den Folgen des Nikotinkonsums. Doch der Anteil der Raucher bei den 12- bis 17-Jährigen sank von etwa 25 Prozent im Jahr 2005 auf 20 Prozent in 2006. Die geplanten Nichtraucherschutz-Gesetze wertete Bätzing als »großen und erfolgreichen Schritt«. Sie plädierte für möglichst klare Verbote ohne Ausnahmen in der Gastronomie.

 

Die Rauchverbote sollten zudem helfen, den Cannabiskonsum zu senken. Etwa 95 Prozent der Kiffer rauchen Bätzing zufolge auch Tabak. Rund zwei Millionen Menschen, überwiegend Jugendliche, konsumieren regelmäßig Cannabis, etwa 200.000 gelten als abhängig. Die Zahl der Hilfesuchenden in Beratungsstellen stieg dem Bericht zufolge von 8403 im Jahr 2001 auf 18.155 im Jahr 2005.

 

Nach Meinung von Experten werde die Ursachen des Drogenkonsums zu wenig erforscht. »Die Frage ist: Warum brauchen wir für unsere tägliche Lebensbewältigung immer stärker Suchtmittel«, sagte Rolf Hüllinghorst, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen im Gespräch mit der dpa. »Es raucht ja keiner, weil ihm das Nikotin so gut schmeckt, sondern weil er kurzfristig eine Entlastung sucht.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa