Haupttodesursache weltweit |
02.05.2011 14:47 Uhr |
Von Christina Hohmann / Nicht übertragbare Erkrankungen sind die häufigste Todesursache weltweit. Zwei von drei Todesfällen gehen auf chronische Leiden wie Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Krebs oder Diabetes zurück, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem aktuellen Report.
Weltweit starben im Jahr 2008 etwa 57 Millionen Menschen, 36 Millionen davon an nicht übertragbaren Erkrankungen, heißt es in dem Bericht »WHO global status report of noncommunicable diseases«, den die WHO-Generaldirektorin, Margaret Chan, in Moskau vorstellte.
Auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen gingen demnach 17 Millionen Todesfälle zurück, auf Krebs 7,6 Millionen, auf chronische respiratorische Erkrankungen 4,2 Millionen und auf Diabetes 1,3 Millionen. Diese vier Gruppen sind für etwa 80 Prozent der Todesfälle durch nicht übertragbare Erkrankungen verantwortlich. Sie teilen vier gemeinsame Risikofaktoren: Tabakkonsum, Bewegungsmangel, Alkoholmissbrauch und Ernährungsfehler, die alle beeinflussbar sind. Millionen von Todesfällen ließen sich jedes Jahr verhindern, wenn bestehende Maßnahmen stärker umgesetzt würden, so die WHO in einer Presssemitteilung. Dazu zählen strengere Raucherbestimmungen, die Einschränkung von Alkoholkonsum und die Förderung von gesunder Ernährung und Sport.
Gemeinsame Risikofaktoren
Dem Bericht zufolge sterben jährlich etwa sechs Millionen Menschen an den Folgen von Tabakkonsum oder passivem Rauchen, dies sind 6 Prozent aller Todesfälle bei Frauen und 12 Prozent bei Männern. Auf Bewegungsmangel gehen etwa 3,2 Millionen Todesfälle und auf gefährlichen Alkoholkonsum 2,3 Millionen Todesfälle zurück.
Der Report widerspricht der gängigen Meinung, dass chronische Erkrankungen hauptsächlich ein Problem der Industriegesellschaften sind. 80 Prozent der Todesfälle durch nicht übertragbare Erkrankungen traten in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen auf. Auf allen Kontinenten außer Afrika übertrifft die Zahl der Todesfälle durch chronische Erkrankungen mittlerweile die Zahl der Todesfälle durch Infektionskrankheiten. /