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Krankenhausapotheker

Mehr Sicherheit und Qualität

04.05.2010  17:07 Uhr

Von Axel Helmstädter, Freiburg / Apotheker, Ärzte und Patienten sind sich einig: Klinische Pharmazeuten am Krankenbett verbessern die Behandlungsergebnisse. Erfahrungen und Studien sind Grundlage für ein neues programmatisches Positionspapier des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA).

Nach wie vor hat Deutschland die wenigsten Krankenhausapotheker in Europa, betonte ADKA-Präsident Holger Hennig während des 35. wissenschaftlichen Kongresses seiner Organisation in Freiburg. Ihre Zahl müsste verdreifacht werden, um wenigstens den europäischen Durchschnitt von einem Apotheker pro hundert Betten zu erreichen.

Dennoch wird bereits jetzt Beachtli­ches geleistet. Dies ergab eine von Professor Dr. Irene Krämer, Mainz, in Freiburg vorgestellte Studie. Da­nach machen pharmazeutische Dienstleistungen bereits 15 Prozent der Arbeitszeit in deutschen Kran­kenhausapotheken aus. Generell liegt deren Schwerpunkt allerdings noch immer auf Logistik (36 Pro­zent) und Herstellung (23 Prozent). In fast jedem fünften Krankhaus gibt es bereits Pharmazeuten, die mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit auf den Stationen verbringen, mehr als 40 Prozent der Krankenhaus­apotheker nehmen regelmäßig an Visiten teil.

 

Eine besonders wichtige Rolle haben sie im Schnittstellenmana­gement, indem etwa Arzneimittelanamnesen bei Aufnahme erhoben oder Beratungsgespräche bei Entlassung geführt werden. Ärzte schätzen diese Dienstleistungen außerordentlich, wie bei einer Podiumsdiskussion deutlich wurde: »Der Zugriff auf die Kenntnisse des Apothekers ist uns wichtig«, betonte Professor Dr. Hubert Blum, Chefarzt für innere Medizin am Klinikum Freiburg. Besonders schätzt der Mediziner Beratung zur möglichst effizienten Verwendung von Arzneimitteln, zu Interaktionen, zu Einnahmehinweisen und zur Lieferbarkeit. Doch auch wenn eine Informationsweitergabe im persönlichen Kontakt große Vorteile hat, ist eine Visitenpräsenz nicht immer nötig. Teilweise erschrecken Patienten auch angesichts mancher »Invasion« von Weißkitteln in ihr Krankenzimmer. In kritischen Situationen und bei der Verordnung kritischer Arzneimittel sollte der Apotheker aber auf jeden Fall gehört werden.

 

Dienstleistungen aus Eigeninitiative

 

Die meisten klinisch-pharmazeutischen Dienstleistungen wurden in Eigeninitiative von Krankenhausapothekern entwickelt. Sie können am besten aus einer hauseigenen Apotheke heraus erbracht werden und tragen wesentlich zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit im Krankenhaus bei. Dennoch ist es bisher nicht gelungen, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, wie es sie etwa für Krankenhaushygiene oder auch Entsorgungsfragen gibt. »Wir haben Hygienefachkräfte und sogar einen Abfallbeauftragten, aber keinen Verantwortlichen für Arzneimittelsicherheit«, monierten die Referenten.

 

Krankenhausapotheker sollten sich aber auch jetzt schon aktiv an der Sicherheit des gesamten Arzneimitteltherapieprozesses beteiligen, ist entsprechend eine Kernforderung des neuen ADKA-Positionspapiers, dessen 22 Thesen und Forderungen in Freiburg erstmals vorgestellt wurden. In Einzeldosen verpackte Arzneiformen und elektronische Verordnungssysteme können die Sicherheit erhöhen, Letztere müssen aber mit pharmazeutischen Sachverstand eingeführt und gepflegt werden.

 

Zur Dokumentation von Medikationsfehlern und Interventionen steht bereits ein internetbasiertes, von der ADKA entwickeltes System (DokuPIK) zur Verfügung. Zu den Forderungen des Verbandes gehören auch die frühzeitige Einbindung von Apothekern in die schnittstellenübergreifende Arzneimitteltherapie und die routinemäßige pharmazeutische Prüfung aller Verordnungen. Für eine derartige Präsenz muss allerdings die Zahl der Planstellen auf den europäischen Standard angehoben werden, dann würden klinisch-pharmazeutische Dienstleistungen auch eine Außenwirkung entfalten, wie sie sich die ADKA in ihrem Positionspapier wünscht: »Jeder Patient muss während seines stationären Aufenthaltes Anspruch auf ein Beratungsgespräch mit dem Krankenhausapotheker haben.« /

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