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Schwindel

Durch Therapie Stürze vermeiden

25.04.2018  10:55 Uhr

Von Caroline Wendt, Flörsheim / Schwindel ist keine Krankheit, sondern eine Wahrnehmungsstörung – aber behandlungsbedürftig. Denn die Folgen können bedeutend sein. Der Drehwurm im Kopf kann sogar zum Tod führen.

 

Dass es gefährlich werden kann, wenn sich alles dreht, zeigte eine 2016 im Fachjournal »The Laryngoscope« veröffentlichte Studie (DOI: 10.1002/lary.25902). Wissenschaftler der Harvard Medical School hatten darin die Schwindel-assoziierte Mortalität in der erwachsenen Bevölkerung der USA untersucht. Die Sterblichkeitsrate lag bei Gesunden bei 2,6 Prozent, bei Patienten mit Schwindel dagegen bei 9 Prozent und damit ähnlich hoch wie bei Patienten mit Diabetes mellitus (9,8 Prozent) oder kardiovaskulären Erkrankungen.

»Insbesondere ältere Patienten stürzen aufgrund von Schwindel, kommen mit einer Fraktur ins Krankenhaus und erholen sich oft nicht mehr«, sagte Dr. Frank Waldfahrer von der HNO-­Klinik in Erlangen bei einer Pressekonferenz der Firma Hennig in Flörsheim. Schwindel könne verschiedene Ursachen haben. Zu unterscheiden sei der peripher-vestibuläre Schwindel, der seinen Ursprung im Innenohr hat, und der zentral-vestibuläre Schwindel, der im Gehirn verursacht wird. Zudem gebe es eine Mischform; auch Presby-Vestibulopathie, multimodaler Schwindel oder Altersschwindel genannt.

 

»Altersschwindel wird zum Teil einfach durch Verschleiß hervorgerufen«, so der HNO-Arzt. Die Strukturen des Gleichgewichtssystems seien stets aktiv, dadurch komme es früher zu Ausfall­erscheinungen als bei anderen Sinnesorganen. Weitere mögliche Gründe seien eine Seitendifferenz des rechten und des linken Innenohrs, eine Funktionseinschränkung des Sehsinns oder eine reduzierte Reizweiterleitung im Gehirn. Aber auch Krankheiten wie eine Poly­neuropathie oder die Einnahme von ­Medikamenten könnten eine Gleich­gewichtsstörung verstärken. Insbesondere die Einnahme von FRID (Fall Risk Increasing Drugs) wie Sedativa oder einige Diuretika erhöhe die Sturzgefahr.

 

Im Zentrum der Schwindeltherapie müsse eine aktivierende Physiotherapie in Kombination mit einem nicht ­sedierenden Antivertiginosum stehen. Eine Kombination des Calciumantagonisten Cinnarizin mit dem Antihist­aminikum Dimenhydrinat ist nach Meinung des Referenten das Mittel der Wahl. Denn sowohl der peripher-vestibuläre als auch der zentral-vestibuläre Schwindel würden dadurch verringert, ohne dass es zu einer Sedierung komme. Die Kombination der Wirkstoffe sei der Gabe der Einzelsubstanzen über­legen, informierte Waldfahrer. /

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