WHO räumt Fehler bei der Ebola-Bekämpfung ein |
22.04.2015 10:11 Uhr |
Von Anna Hohle / Die Weltgesundheitsorganisation WHO will künftig schneller und besser auf Katastrophen wie den Ebola-Ausbruch im vergangenen Jahr reagieren.
Das gaben die WHO-Chefin Margaret Chan, ihr Vize Anarfi Asamoa-Baah sowie die regionalen WHO-Leiter in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. »Wir haben die Kritik am Verhalten der WHO in dieser Krise wahrgenommen und unsere Lektionen gelernt«, heißt es darin.
Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen (MSF) hatten die Arbeit der internationalen Gesundheits- und Hilfssysteme mehrfach als zu langsam und ineffizient bezeichnet. »Die internationale Politik und das humanitäre System dürfen nicht noch einmal so sehr versagen«, forderte Florian Westphal, Geschäftsführer von MSF Deutschland vergangene Woche in Berlin. »Die Epidemie hat der Welt brutal vor Augen geführt, dass die bisherigen Mechanismen offensichtlich nicht in der Lage sind, schnell und effektiv auf internationale medizinische Krisen zu reagieren.«
Auch die WHO gibt sich selbstkritisch. »Wir haben gelernt, dass es bei Ausbrüchen neuer oder alter Krankheiten möglich sein muss, schnell auf Überraschungen zu reagieren«, heißt es in der Erklärung. Man sei als Organisation geübt und effizient in der Bekämpfung kleiner und mittelgroßer Krankheitsausbrüche. »Aber einen Notfall dieser Größenordnung konnten wir mit unseren derzeitigen Kapazitäten und Methoden einfach nicht meistern.«
Die Organisation gelobt nun, künftig schneller und besser zu arbeiten und vor allem zu kommunizieren. Auch werde man eine neue globale Belegschaft für Notfälle auf die Beine stellen, die unter anderem aus Wissenschaftlern, Ärzten, Krankenpflegern, Logistikern und Sozialforschern besteht. Denn auch in puncto kulturelle Sensibilität könnte die WHO nach eigenen Angaben künftig einiges besser machen. /