Apotheken profitieren von der Krise |
21.04.2009 15:00 Uhr |
Polen will die inhabergeführten Apotheken in Zukunft stärker schützen als bisher. Um eine allzu große Marktkonzentration zu verhindern, darf ein Eigentümer zukünftig nicht gleichzeitig eine Apotheke und einen Großhandel führen. Das geht aus einem Gesetzesprojekt hervor, das der Pharmazeutischen Zeitung vorliegt und über das das Parlament noch abstimmen muss. Steife Margen sollen nach dem Willen der liberalen Regierung um Premierminister Donald Tusk ein Mittel sein, um die Konkurrenz bei der Qualität der Pharma-Versorgung zu ermöglichen. Die kleinen Apotheken werden dem Entwurf zufolge dank der neuen Vorschriften effektiv mit den großen Ketten konkurrieren können, die aktuell hohe Rabatte aushandeln und ihre Aktivitäten an einer Maximierung des Gewinns ausrichten. Das führe zu Umsätzen, die unter medizinischen Gesichtspunkten unbegründet seien, so die Kritik der Regierung.
Die neuen Vorschriften werden nach ihrer Meinung bewirken, dass kostengünstige Arzneien allgemein zugänglich bleiben. Die Angleichung oder zumindest Annäherung der Preise in den Apotheken bewirke, dass die Patienten nicht dazu gezwungen würden, lange nach Apotheken zu suchen, die die kostengünstigsten Medikamente anbieten. Darüber hinaus will die polnische Regierung die Werbung für Medikamente beschränken. Nach den neuen Vorschriften dürfen Apotheken nicht auf Werbetafeln, Plakaten oder Flugblättern werben. »Die Apotheken sollen der Pharma-Versorgung dienen und nicht nur für ihre Angebote werben«, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Jakub Golab, der PZ. »Es wird keine Art solcher Reklame geben: Bei uns die niedrigsten Preise«, erklärte er. Informationen über Promotionsangebote werden nach seinem Willen ausschließlich in den Apotheken selbst gezeigt.