Pharmazeutische Zeitung online

Aprilwetter

21.04.2008  14:10 Uhr

Aprilwetter

Würde man das Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes, das dieses Jahr in Baden-Baden stattfand, in einem Wetterbericht zusammenfassen, so hieße es wohl »Typisches, schmuddeliges April-Wetter«. Auf die öffentliche, inhabergeführte Apotheke scheint dieser Tage nur selten die Sonne. Es scheinen die regnerischen und nasskalten Themen zu überwiegen.

 

Der baden-württembergische Justizminister Dr. Ulrich Goll sprach sich zwar politisch für ein Verbot des Versandhandels für verschreibungspflichtige Arzneimittel aus, sah aber gleichzeitig für eine Rückführung des entsprechenden Gesetzes juristisch wenig Erfolgsaussichten. Es würde wohl auf ein dauerhaftes Nebeneinander von öffentlicher Apotheke und Versandhandel hinauslaufen, meinte der stellvertretende Ministerpräsident Baden-Würtembergs. Auch sei es für ihn nicht plausibel, dass Arzneimittel-Abholstationen in Drogeriemärkten eine größere Gefahr darstellten als abgestellte Arzneimittelpäckchen aus dem Versandhandel vor der Tür des Verbrauchers. Darüber hinaus glaube er aber fest an die persönliche und sachkundige Beratung der öffentlichen Apotheke und versprach, sich für die Erhaltung der Rahmenbedingungen des freiberuflichen Apothekers einzusetzen.

 

Nichts als leere Worte? Lippenbekenntnisse? Ich glaube nicht! Je öfter ein Bundeskriminalamt oder deutsche Zollbehörden die Missstände rund um den Versandhandel mit Arzneimitteln anprangern, je häufiger Verbraucherverbände vor dubiosen Machenschaften im Internet warnen, je detaillierter wir Apotheker und unsere Verbände dokumentieren können, welche Fehlentwicklungen die Weichenstellung des Gesetzgebers zum Versandhandel aus dem Jahr 2004 nehmen, um so fundamentaler werden vor allem die politischen Bedenken werden, neue Akteure unreglementiert in den Arzneimittelmarkt vordringen zu lassen. Trotz aller Sonntagsreden und Versprechungen der Pro-Liberalisierer: Politisch überwiegt die Meinung (und dort, wo nicht Meinung, so mindestens aber das Gefühl), eine unkontrollierte Marktöffnung bringe für das System deutliche Nachteile. Genau wie uns ist auch dem Juristen Goll und, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, den meisten seiner politischen Kollegen klar, dass die Europäische Union ein erhebliches Wörtchen in Sachen Liberalisierung mitreden wird. Aber klar ist auch, dass jede Rechtsprechung anschließend politisch gestaltet werden muss - und nicht in vorauseilendem Gehorsam. Dieser Prozess steht also an und er ist, auch durch uns, mitgestaltbar. Um im Bild zu bleiben also: Aprilwetter ja - aber teilweise sonnig!

 

Fritz Becker

Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes des Deutschen Apothekerverbandes

Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der ABDA

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Apotheke

Mehr von Avoxa