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Schering nimmt Kurs auf Bayer

26.04.2006  09:47 Uhr

Pharmaindustrie

<typohead type="3">Schering nimmt Kurs auf Bayer

PZ/dpa  Der drittgrößte deutsche Pharmakonzern Schering nimmt mit kräftigen Zuwächsen Kurs auf die geplante Übernahme durch Bayer. Im ersten Quartal 2006 stieg der Gewinn unter dem Strich um 21 Prozent auf 174 Millionen Euro, wie das Unternehmen nach vorläufigen Daten bei der Hauptversammlung in Berlin mitteilte.

 

Vorstandschef Hubertus Erlen warb vor den Aktionären für eine Annahme der Offerte des Leverkusener Konzerns, der Schering für 16,5 Milliarden Euro kaufen will. Bei einer Fusion steht das Berliner Unternehmen nach 155 Jahren vor dem Verlust seiner Eigenständigkeit.

 

»Gemeinsam mit Bayer wollen wir unsere Stärken weiter ausbauen«, sagte Erlen vor den Anteilseignern. Nach dem Übernahmepoker, bei dem Bayer den Darmstädter Rivalen Merck übertrumpft hatte, sei der »Traum« einer weiteren Unabhängigkeit beendet. Bayers Angebot von 86 Euro je Aktie sei aber angemessen. Die Spitze des neuen Unternehmens »Bayer-Schering-Pharma« werde verbindlich am Schering-Stammsitz in Berlin angesiedelt. Die Forschungszentren in Berlin und den USA sollen erhalten bleiben. Mit einem Jahresumsatz von neun Milliarden Euro soll die neue Nummer 1 im deutschen Pharma-Markt entstehen.

 

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz begrüßte, dass Schering die Merck-Attacke abgewehrt hatte. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger verwies aber darauf, ohne den Übernahmepoker wäre der Kurs der Schering-Aktie nicht derart gestiegen. Schering habe es versäumt, sich durch eigene Zukäufe gegen eine Übernahme zu wappnen. Belegschaftsvertreter beklagten den drohenden Abbau von bis zu 6000 Stellen. Wegen des außergewöhnlichen Umfelds sollen den Schering-Vorständen für 2006 keine Aktienoptionsrechte gewährt werden. Der Betriebsrat Schering fordert wegen des drohenden Stellenabbaus bei einer Übernahme durch Bayer einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. »Wir hoffen, dass die Schering-Mitarbeiter nicht auf der Verliererseite sitzen werden«, sagte der Betriebsratschef am Stammsitz Berlin, Norbert Deutschmann. »Wir werden uns konstruktiv an dem Prozess beteiligen, aber auch Zähne zeigen, wenn Versprechen nicht eingehalten werden«. Bei Bayer bestehe eine Standortsicherung die bis Ende 2007 betriebsbedingte Kündigungen ausschließe.

 

Bei der geplanten Fusion könnten laut Bayer 6000 Stellen wegfallen. Die Vorstände beider Konzerne haben vereinbart, »den Abbau von Personal auf beide Unternehmen fair zu verteilen und sozialverträglich zu gestalten«. Derzeit beschäftigen die Bayer-Pharmasparte HealthCare 34.000 Menschen und Schering 24.500 Mitarbeiter. Konkrete Angaben, wie der Stellenabbau umgesetzt werden soll, gibt es vorerst nicht.

 

Seine eigene Rolle nach einer Fusion hält sich der Schering-Chef vorerst offen. »Es ist nicht der Tag, an dem man persönliche Spekulationen machen sollte«, sagte Erlen vor Journalisten. Ob das Bayer-Angebot von den Aktionären angenommen werde, sei abzuwarten. Er habe aber den Eindruck, dass viele die Attraktivität erkennen.

 

Für den Geschäftsverlauf äußerte sich Erlen zuversichtlich. Der Umsatz im ersten Quartal stieg um 16 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr sollen die Erlöse in lokalen Währungen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Der Umsatz des wichtigsten Produkts Betaferon soll im hohen einstelligen Bereich steigen, die Verhütungspille Yasmin zweistellig. Um die Produktfamilie auszubauen, wurde die neue Version Yaz auf den US-Markt gebracht.

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