Deutlich mehr Erkrankungen als im Vorjahr |
19.04.2017 10:46 Uhr |
dpa / In Teilen Deutschlands ist das Hantavirus zurzeit sehr aktiv. In Baden-Württemberg wurden dem Landesgesundheitsamt seit Jahresbeginn bereits 108 Fälle gemeldet.
2016 habe es dort insgesamt nur 84 Erkrankungen gegeben. Auch bundesweit haben die Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr zugenommen: Dem Robert-Koch-Institut (RKI) seien bis Mitte März 136 Fälle gemeldet worden – deutlich mehr als im vergangenen Jahr mit 38 Fällen.
Für Baden-Württemberg rechnen Experten derzeit mit mehr als 2440 Erkrankungen im Jahr 2017. »Die aktuellen Fallzahlen sprechen für eine erhöhte Hantavirus-Aktivität«, sagte eine Sprecherin des Landesgesundheitsamts.
Grund für die hohen Zahlen sei der gute Ertrag der Buchen in den Wäldern im vergangenen Jahr. Dadurch habe es viele Bucheckern gegeben, die vor allem dem Überträger des Hantavirus, der Rötelmaus, als Nahrung dienten. Beim Menschen verursacht eine Infektion nach RKI-Angaben eine grippeähnliche Krankheit mit Fieber, Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. Auch Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörungen bis zum Nierenversagen können folgen.
Um sich zu schützen, sollten Menschen nach Expertenangaben vor allem in Gebieten mit viel Buchenwald den Kontakt mit Ausscheidungen von Nagern vermeiden, beispielsweise bei Holzarbeiten in Wald und Garten und bei der Reinigung von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen. /
Die Rötelmaus, der Überträger des Hantavirus, ernährt sich unter anderem von Bucheckern. Davon gab es im vergangenen Jahr besonders viele.