Pharmazeutische Zeitung online
Praktisches Jahr

Bessere Qualität der Ausbildung gefordert

10.04.2017  14:21 Uhr

Von Sven Siebenand / Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) informiert über das neue Internetportal www.akademische-ausbildungsapotheke.de. Wie aus einer Pressemeldung hervorgeht, soll dieses einen Anreiz für Apotheken bieten, sich zertifizieren zu lassen. Ferner können angehende Pharmazeuten im Praktikum dort eine zertifizierte Apotheke für das PJ finden.

Das Portal ist durch den Arbeitskreis Akademische Ausbildungsapotheke ins Leben gerufen und in Zusammenarbeit mit dem BPhD entstanden. Der Hamburger Apotheker Holger Gnekow aus dem Arbeitskreis informiert, dass das Portal eine spontane Idee von ihm war, die ihm aufgrund seiner Erfahrung als Ausbilder von mehr als 100 Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) gekommen sei. 

Den Studenten einen Überblick über engagierte Apotheken zu geben, sei hierbei das Hauptziel. Eine Ausbildung von PhiP in guten Apotheken sei die beste und eindrucksvollste Möglichkeit angehenden Apothekern zu zeigen, wie spannend und vielseitig die Offizin als Arbeitsplatz sein kann.

 

Das Portal listet sämtliche zertifizierten Ausbildungsapotheken Deutschlands auf, wobei sich die Zertifizierungen stark voneinander unterscheiden und verschiedene Kriterien zur Bewertung ansetzen. Diese Kriterien kann man im Portal ebenfalls einsehen. Nur die Landesapothekerkammern Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen und Westfalen-Lippe besitzen derzeit ein Zertifizierungssystem für Ausbildungsapotheken und zeichnen akademische oder akkreditierte Apotheken beziehungsweise Ausbildungsapotheken nach Apo-AMTS aus.

 

Bisher sind laut BPhD etwa 550 Apotheken durch eines dieser Zertifizierungssysteme ausgezeichnet und in dem Portal gelistet worden. Rund 180 dieser Apotheken hätten eine selbstverfasste Beschreibung ihrer Apotheke und deren Schwerpunkte hinzugefügt. Für BPhD-Präsidentin Friederike Zühl sind 550 von etwa 20 000 Apotheken in Deutschland aber eine zu geringe Anzahl. Das lasse auf fehlende Qualitätssicherung im dritten Ausbildungsabschnitt schließen. Auch Professor ­ Dr. Dieter Steinhilber von der Universität Frankfurt am Main unterstrich auf einer Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des Portals in Bonn, dass die Qualität der Ausbildung sehr heterogen sei, da die theoretischen Lehrinhalte häufig unzureichend auf die Praxis in der Apotheke übertragen werde.

 

Wunsch nach mehr zertifizierten Apotheken

 

Zühl appelliert an die Apotheken, sich durch eine der genannten Apothekerkammern zertifizieren zu lassen, da dies auch möglich ist, wenn man nicht Mitglied der jeweiligen Kammer ist. Zudem wünscht sie sich, dass auch alle anderen Kammern ein Zertifizierungssystem entwickeln und sich so für hohe Qualitätsstandards in der Ausbildung und deren bundesweite Vereinheitlichung einsetzen. 

Studierenden empfiehlt die BPhD-Präsidentin, sich bei der Suche nach einer Ausbildungsapotheke mehr auf die Qualität der Ausbildung zu fokussieren als auf den Standort der Apotheke. Dabei könne man das neue Portal und die Liste der als »empfehlenswert« ausgezeichneten Ausbildungsapotheken des BPhD nutzen.

 

Deren Bewertung erfolgt aufgrund der Evaluation durch die PhiP. Grundlage für die Bewertung ist ein Fragebogen, der zurzeit sowohl Punkte aus der Approbationsordnung zum dritten Ausbildungsabschnitt abfragt, als auch Freitext vorsieht, in dem die persönlichen Erfahrungen geschildert werden können. Ab Mai wird der Fragebogen um wichtige Punkte aus dem Ausbildungsleitfaden der Bundesapothekerkammer ergänzt.

 

Ob eine zertifizierte Ausbildungsapotheke auch vom BPhD, das heißt den PhiP, empfohlen wird, können Studenten bei der Suche im neuen Portal filtern. Laut BPhD beträgt die Schnittmenge derzeit nur 30 Apotheken. Steinhilber lobt beide Bewertungsverfahren. Er hofft, dass hierdurch Druck auf die übrigen Kammern ausgeübt wird und diese bei der Zertifizierung nachziehen, um einen transparenten bundesweiten Standard zu gewähr-leisten.

 

Zertifizierungskriterien überdenken

 

Professor Dr. Stefan Laufer von der Universität Tübingen und Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft sprach sich auf der Pressekonferenz für bundesweit einheitliche Standards in einem vernünftigen Rahmen aus, um die Akzeptanz der Zertifizierung durch die Apotheken zu erhöhen. Hierbei führte er als Beispiel ein Kriterium der Kammer Baden-Württemberg an, welches für die Zertifizierung einen Fachapotheker in der Ausbildungsapotheke voraussetzt. Solche Kriterien würden über das Ziel hinaus- schießen, was zur Folge habe, dass bislang nur etwa 1 Prozent der baden-württembergischen Apotheken zertifiziert sei. Dabei betonte er, dass er nicht für niedrige Standards sei, sondern die Apotheken eine realistische Chance haben sollten, die Zertifizierungskriterien auch zu erfüllen. Zühl glaubt, dass in dieser Sache gemeinsam eine Regelung gefunden werden kann, bei der aber ein Mindeststandard unabdingbar sei, um die Qualität in der Ausbildung sicherzustellen. /

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