Pharmazeutische Zeitung online
Neonicotinoide

Gefahr für Biene Maja

13.04.2016  08:51 Uhr

Von Sven Siebenand / Ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln, die bestimmte Neonicotinoide enthalten, könnte bald gelockert werden. Wie die »Süddeutsche Zeitung« (SZ) berichtet, bestätigte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dass eine Vorlage in Arbeit ist, in der die Nutzung der Stoffe neu geregelt werden soll.

 

Erst vergangenen Sommer hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) eine Eilverordnung unterzeichnet. Diese verbietet den Handel mit und das Aussäen von Wintergetreide-Saatgut, das mit Pflanzenschutzmitteln mit den Neonicotinoiden Clothianidin, Imidacloprid oder Thiameth­oxam behandelt wurde. 

Die Saatgut­behandlung mit diesen Insektiziden war zu diesem Zeitpunkt in Deutschland bereits untersagt, es stand aber zu befürchten, dass aus anderen Ländern derart behandeltes Saatgut importiert und genutzt wird. Nicht im Hinblick auf die Beizung hierzulande, dafür aber in Sachen Handelsverbot will das Ministerium nun offenbar wieder ein Stück zurückrudern. Laut SZ soll Saatgut, das bis zu einem bestimmten Grenzwert mit Neonicotinoiden behandelt ist, wieder erlaubt werden.

 

Dieses Vorhaben ruft Naturschützer und Imker auf den Plan. Sie sind der Meinung, dass Neonicotinoide eine Hauptursache für das Bienensterben sind. Eine 2015 in »Nature« veröffentlichte Studie stützt diese Aussage (DOI: 10.1038/srep14621). Die Autoren konnten darin zeigen, dass die Chemikalien die Königinnen schwächen und damit letztlich ganze Bienenvölker bedrohen. Allerdings verweisen zum Beispiel die Hersteller der betreffenden Pflanzenschutzmittel darauf, dass andere Ursachen für das immer größere Bienensterben bekannt sind, etwa die Varroa-Milbe.

 

Neonicotinoide wirken wie Acetylcholin am nicotinischen Acetylcholinrezeptor. Anders als Acetylcholin werden die Chemikalien allerdings nicht durch eine Esterase abgebaut, sodass es zur Dauer­stimulierung des Rezeptors kommt. Neonicotinoide wirken also ähnlich wie das depolarisierende Muskelrelaxans Suxa­methoniumchlorid (Succinylcholin). Durch eine Dauerdepolarisation, also Übererregung, kommt es schließlich zur Muskellähmung und zum Tod der Insekten. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
CSU

Mehr von Avoxa