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Zytostatika

Ausschreibungen auf dem Prüfstand

13.04.2016  08:51 Uhr

Von Ev Tebroke, Berlin / Die Gesundheitsversorgung muss wirtschaftlich sein. Wettbewerb ist von der Koalition ausdrücklich gewünscht. Die Ausschreibungspraxis mancher Kassen wie etwa in der Zytostatika-Versorgung geht aber nun auch der Union zu weit. Das Wohl des Patienten steht auf dem Spiel

Beim Thema Ausschreibungen ist aus Sicht der Union einiges schief gelaufen. Daher will ihre Arbeitsgruppe Gesundheit das Thema in dieser Woche insbesondere mit Blick auf die Impfstoff- und Zytostatika-Versorgung genau unter die Lupe nehmen. Das versicherte die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, Maria Michalk (CDU), am vergangenen Freitag in Berlin auf der Jahrestagung des Verbands der Zytostatika herstellenden Apotheker (VZA). Grundsätzlich wird die Politik aber an Ausschreibungen festhalten. »Das Instrument des Wettbewerbs werden wir nicht streichen«, so die Gesundheits­expertin.

Michalk moniert die Praxis einzelner Kassen, die Zytostatika-Versorgung zunehmend exklusiv an einzelne Herstellungsbetriebe zu vergeben. Dabei sieht sie das Problem nicht in den möglichen längeren Transportwegen für diese Medikamente. Für die Politikerin geht es vor allem um den Patienten und dessen Vertrauen in eine gute Zusammenarbeit mit seinem Arzt und Apotheker. »Die Vertrauensfrage ist wichtig«, betonte Michalk. Hier teile sie die Einschätzung von VZA-Präsident Klaus Peterseim. Dieser hatte zuvor auf die negativen Folgen der Ausschreibungspraxis in »solch einem sensiblen Bereich wie der Versorgung von Krebspatienten« hingewiesen und vor Oligopolisierung, Verlust der flächendeckenden Versorgung und Qualitätsverlust als Ergebnis gewarnt.

 

»Wir werden uns das nächste Woche genau anschauen«, betonte Michalk. Dabei gehe es der Politik vor allem um die Auswirkungen auf die Patienten und nicht um die Sicht der Unternehmen. Letztlich hängen Patientenwohl und wirtschaftliche Konsequenzen jedoch eng zusammen, das ist auch Michalk klar. Nach Ansicht der Gesundheitsexpertin haben die Ausschreibungen gezeigt, dass zunehmend kapitalträchtige Herstellungsunternehmen die Zuschläge bekommen, weil diese Angebote machen könnten, zu denen der einzelne Apotheker wirtschaftlich nicht in der Lage sei. Dies führe schließlich zu einer Marktkonzentration, die dem Patienten nicht gut tue.

 

Im Dialog bleiben

 

Wettbewerb im Gesundheitswesen hält Michalk zwar nach wie vor für notwendig. »Aber Auswüchse wie im Bereich der Zytostatika kritisiere ich«, betonte sie. »Das geht in eine Richtung, die wir wirklich nicht wollen.« Versorgung müsse wirtschaftlich sein, nicht billig. Wohin eine solch rigide Ausschreibungspraxis führe, sei auch im Hilfsmittelbereich deutlich geworden. Hier habe die Koalition bereits reagiert. Um beim Thema Ausschreibungen eine bessere Lösung zu finden, sei die Politik auf den Rat der Apotheker angewiesen. »Wir sollten in den nächsten Wochen im Dialog bleiben«, sagte die CDU-Politikerin. Sie appellierte an die Apotheker, mit ihren Anliegen konsequent am Ball zu bleiben, und schloss augenzwinkernd: Letztlich sei es wie auf der Kinder­station: »Wer nicht schreit, wird nicht gewickelt.« /

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