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Antiemese

Aprepitant auch bei Kindern wirksam

08.04.2015  10:25 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Der Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonist Aprepitant kann Übelkeit und Erbrechen bei krebskranken Kindern und Jugendlichen, die eine mittel bis hoch emetogene Chemotherapie bekommen, wirksam verhindern. Bislang ist Emend® nur für Erwachsene zugelassen.

 

»Wir haben kaum zugelassene Anti­emetika für kleine Kinder, aber wir behandeln sie natürlich dennoch«, sagte Professor Dr. Heribert Jürgens von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Münster beim Münchner Fachpresse-Workshop Supportivtherapie. 

Etwa 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit malignen Erkrankungen könnten heute dauerhaft geheilt werden – oft mithilfe von hoch emetogenen Kombinations-Chemo­therapien und Zyklen über viele Wochen. Vor der Einführung einer wirksamen Antiemese mit dem 5-HT3-Antagonisten Ondansetron in den 1980er-Jahren hätten die Kinder 30 bis 50 Mal am Tag erbrochen; ohne Hydrierung sei die Chemotherapie gar nicht möglich gewesen, berichtete der Kinderonkologe.

 

Den Nutzen einer kombinierten Anti­emese zeigte eine randomisierte multizentrische doppelblinde Studie mit 307 krebskranken Patienten im Alter von sechs Monaten bis 17 Jahren, die kürzlich im Fachmagazin »The Lancet Oncology« veröffentlicht wurde (DOI: 10.1016/S1470-2045(15)70061-6). Die Kinder und Jugendlichen erhielten Aprepitant oder Placebo plus Ondansetron am Tag 1, gefolgt von Aprepitant oder Placebo an den Tagen 2 und 3. Bei Bedarf konnten die Ärzte Dexamethason hinzugeben. Primärer Endpunkt war der Anteil der Patienten, die ein komplettes Ansprechen in den 25 bis 120 Stunden nach Beginn der emeto­genen Chemotherapie zeigten. Dies war bei der Hälfte der Patienten in der Verumgruppe der Fall: Sie hatten kein Zytostatika-induziertes Würgen und Erbrechen und brauchten kein Notfallmedikament. In der Vergleichgruppe waren es 26 Prozent.

 

»Die Kombination von Aprepitant mit Ondansetron halbierte die Erbrechensrate«, resümierte Jürgens. Der Nutzen war vor allem in der verzögerten Phase signifikant. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren fiebrige Neutropenie, Anämie und reduzierte Neutrophilenzahl. Diese seien vor allem auf die Chemotherapie zurückzuführen.

 

Der Onkologe hofft auf eine baldige Zulassung von Aprepitant für Kinder ab sechs Monaten und Aufnahme der Substanz in die Leitlinien. Das könne den Standard der Antiemese bei Kindern und Jugendlichen wirksam verbessern. Nach Angaben der Firma MSD ist die europäische Zulassung beantragt und wird bis Ende 2015 erwartet. /

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