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09.04.2013  18:08 Uhr

Sars, Vogelgrippe, Coronaviren: Die Abläufe wiederholen sich. Erst stellen Wissenschaftler in Asien einige, wenige Fälle fest, bei denen sich mutierte Viren auf den Wirt Mensch eingestellt haben. Es gibt schwerwiegende Verläufe bis hin zu Todesfällen. Das weckt das Interesse der Medien. Sie machen das Thema groß und geben Wissenschaftlern Raum und Öffentlichkeit, über die Gefahren der neuen Erkrankung zu spekulieren. Die Vermutungen geht von ungefährlich bis zur Pandemie mit einem bedeutungsschweren Hinweis auf die spanische Grippe von 1918/1919. Wer düsterere Vorahnungen kommuniziert, wird dabei häufiger zitiert.

 

Eines ist klar: Es gibt keinen Grund, die bislang nachgewiesenen Infektionen mit dem neuen Influenza-A-Virus H7N9 zu bagatellisieren (lesen Sie dazu Vogelgrippe: Neue Variante von H7N9 in China). Tritt eine beim Menschen bislang noch nicht beobachtete Infektion plötzlich gehäuft auf, dann müssen Wissenschaftler und Mediziner immer aufmerksam werden. Darüber wird dann auch berichtet. Gleichzeitig sinkt aber mit jeder bei ihrer Entdeckung überschätzten Infektionskrankheit die Aufmerksamkeit der Menschen für die potenzielle Gefahr. Wenn die Apokalypse schon mehrmals ausgefallen ist, warum sollte sie dann diesmal tatsächlich stattfinden?

 

Das wäre eine fatale Entwicklung. Infektionen mit neuen Grippe- oder Coronaviren bleiben eine Bedrohung. Viele Experten erwarten, dass irgendwann wieder ein besonders aggressives Virus entstehen und eine Infektionswelle mit vielen Toten verursachen wird.

 

Die aktuellen H7N9-Infektionen müssen ernstgenommen werden. Es gibt Anlass zu Sorge, aber sicher keinen Grund zur Panik. Es hat sich gezeigt, dass Prognosen von Experten zum weiteren Verlauf einer Infektion nicht immer verlässlich sind. Das ist kein Wunder, auch langfristige Wetterberichte sind fehlerhaft und Meterologie ist kein einfaches Studium.

 

Für Apotheker wie für Medien ist es deshalb wichtig, das zu vermitteln, was gesichert ist. Prognosen sollten als solche dargestellt werden und dabei ist Dramatisieren ebeso unagebracht wie Abwiegeln. Patienten wie Leser haben ein Anrecht darauf, korrekt informiert zu werden, auch wenn sich Sensationen besser verkaufen als nüchterne Fakten. Auf lange Sicht kommen Tatsachen besser an als Spekulationen. 

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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