Ärzte sollen Grippeimpfstoffe bestellen |
09.04.2013 18:35 Uhr |
Von Daniel Rücker und Ev Tebroke / In diesem Jahr soll sich das Impfchaos aus dem Jahr 2012 nicht wiederholen. In Hessen hat der Apothekerverband (HAV) die Weichen dafür gestellt, dass in der nächsten Grippesaison ausreichend Vakzine für alle Impfwilligen verfügbar ist.
Die Versorgung sei so gut wie sicher, bestätigt der HAV in einer Pressemeldung. Der Verband fordert bereits jetzt die Ärzte auf, ihren Impfstoffbedarf bei den Apotheken anzumelden. Nachdem es in der abgelaufenen Grippesaison in vielen Bundesländern wegen Rabattverträgen zwischen den Kassen und einzelnen Impfstoffherstellern erhebliche Versorgungsengpässe gegeben hatte, setzen die Krankenkassen in Hessen auf eine sichere Versorgung.
Obwohl es 2012 in Hessen selbst keinen Lieferengpass gegeben hatte, haben die Kassen unter der Federführung der AOK Hessen mit dem HAV einen Liefervertrag für Grippeimpfstoff geschlossen. Die Vertragspartner haben hier einen Festpreis vereinbart, der unabhängig davon ist, welcher Grippeimpfstoff verordnet wird. Damit soll verhindert werden, dass es zu Lieferengpässen kommt.
Am Vorjahr orientieren
Für eine termingerechte Versorgung mit der Vakzine für den Winter 2013/2014 fordert der HAV die Ärzte auf, die benötigte Menge bis zum 30. April in den Apotheken zu bestellen. So hätten die Hersteller eine ausreichende Planungssicherheit. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen rät den Ärzten, sich bei der Bestellung an der im Vorwinter verbrauchten Menge zu orientieren.
Auch im Saarland wird die Impfstoffversorgung für die nächste Grippesaison ohne Rabattverträge geregelt. Das bestätigte der Geschäftsführer des Saarländischen Apothekervereins (SAV) Carsten Wohlfeil gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. Der SAV hat unter Federführung der regionalen AOK Saarland mit den Krankenkassen eine Festpreisregelung vereinbart. Nach Angaben von Wohlfeil erhalten die Apotheker demnach 8,30 Euro für nicht adjuvantierte Impfstoffe. Für adjuvantierte Vakzine bekommen sie 9,30 Euro.
»Wir begrüßen es sehr, dass die Grippeimpfstoffe nicht ausgeschrieben wurden und Apotheker zwischen verschiedenen Herstellern wählen können«, sagte Wohlfeil. Die Ärzte könnten frei entscheiden, welchen Impfstoff sie anwenden, seien aber angehalten, generisch zu verordnen. Auch im Saarland haben die Apotheker die Ärzte nun aufgefordert, ihren Impfstoffbedarf bis zum 30. April bei den Apotheken anzumelden. So bekommen die Hersteller ausreichend Planungssicherheit. /