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HIV-Infektion

Marker für latentes Virusversteck

05.04.2017  09:38 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Französische Forscher haben einen Marker gefunden, der einen Teil der latent mit HIV infizierten Zellen anzeigt. Das Oberflächenprotein CD32a ist ausschließlich auf nicht produktiv infizierten CD4+-T-Zellen zu finden, berichten Benjamin Descours und seine Kollegen von der Universität Montpellier im Fachjournal »Nature« (DOI: 10.1038/ nature21710). Mithilfe des Markers können diese Verstecke des Virus aufgespürt und vernichtet werden, hoffen die Forscher.

 

Das HI-Virus baut sein Genom in das Wirtsgenom von Immunzellen ein. Während es in manchen Zellen mit der eigenen Reproduktion beginnt, verhält es sich in anderen Zellen ruhig.

In diesem Reservoir ist der Erreger für das Immunsystem nicht zu erkennen und auch durch antiretrovirale Medikamente nicht zu beseitigen, weshalb eine Heilung bislang ausgeschlossen ist. Wege, um das Reservoir zu eliminieren, werden daher stark erforscht. Bislang bestand allerdings das Problem, dass es keinen Marker für latent infizierte Zellen gibt.

 

Um dies zu ändern, entwickelten Descours und seine Kollegen ein In- vitro-Modell der Latenz, indem sie CD4+-T-Zellen mit einem HIV-Genkon­strukt infizierten, das zusätzlich zu den viralen Genen ein Gen für ein grün fluoreszierendes Protein enthielt. Anschließend analysierten sie die Genexpression der grün leuchtenden, also infizierten Zellen und verglichen sie mit der von nicht infizierten Zellen. Dadurch konnten sie Gene identifizieren, die durch die Infektion an- oder abgeschaltet werden. Insgesamt unterschied sich die Expression von 103 Genen, bei 16 von ihnen handelte es sich um Gene, die für Zelloberflächenproteine kodieren. Am stärksten wurde in den infizierten Zellen das Gen FCGR2A abgelesen, dessen Genprodukt das Oberflächenprotein CD32a ist, ein Rezeptor für das Fc-Fragment von IgG.

 

In weiteren Untersuchungen konnten die Forscher zeigen, dass der Oberflächenmarker nur auf latent infizierten, aber nicht auf produktiv infizierten Zellen zu finden war. Mithilfe eines Anti­körpers gegen CD32a ließen sich diese Zellen von anderen Zellen abtrennen, was eine Hilfe für die weitere Forschung an latent infizierten Zellen darstellt. Allerdings weisen nur die Hälfte der latent infizierten CD4+-T-Zellen den neu identifizierten Marker auf, sodass sich das HIV-Reservoir im Körper mithilfe von CD32a nicht eliminieren lässt. Die Forscher hoffen jedoch, dass sich unter den 103 Genen, deren Expression durch die HIV-Infektion geändert wird, noch weitere Marker finden lassen. /

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