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SSRI und NSAR

Erhöhtes Blutungsrisiko

08.04.2008  17:38 Uhr

SSRI und NSAR

<typohead type="3">Erhöhtes Blutungsrisiko

Von Wolfgang Kämmerer

 

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Paroxetin, Fluoxetin, Citalopram und Sertralin werden breit zur Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und Zwangsstörungen eingesetzt. Als Nebenwirkungen wird unter anderem die Auslösung abnormaler Blutungen inklusive Blutungen des oberen Gastrointestinaltrakts beschrieben.

 

Die gleichzeitige Anwendung von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) könnte das Blutungsrisiko erhöhen. In einer Metaanalyse wurde das Blutungsrisiko berechnet, wenn SSRI zusammen mit NSAR eingenommen werden. Aus den Datenbanken PubMed und Science Citation Index sowie aus Studienregistern wurden Studien zur Evaluation des gastrointestinalen Blutungsrisikos unter SSRI, NSAR und ihren Kombinationen entnommen. Die Studienresultate flossen in diese Metaanalyse ein.

 

Ergebnisse: Die Metaanalyse aus vier Beobachtungsstudien mit insgesamt 153.000 Patienten ergab unter SSRI eine Odds Ratio für obere gastrointestinale Blutungen von 2,36 im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne SSRI und NSAR (p=0,0006). Bei gleichzeitiger Einnahme eines NSAR parallel zur SSRI-Medikation stieg die Odds Ratio auf 6,33 an (p<0,00001). Bei Über-50-Jährigen ohne Risikofaktoren für gastrointestinale Blutungen betrug die Number Needed to Harm (NNH) pro Jahr bei der Einnahme von SSRI 411 und bei der Einnahme von SSRI und NSAR 106. Die NNH stellt eine epidemiologische Messgröße dar, die beschreibt, wie viele Patienten einem Risikofaktor ausgesetzt werden müssen, um eine Schädigung hervorzurufen, die sonst nicht eingetreten wäre. Eine Analyse von 101 Fällen zeigte, dass die Blutungen durchschnittlich nach einer 25-wöchigen Gabe von SSRI auftraten.

 

Fazit: Die Einnahme von SSRI erhöht das Risiko für eine obere gastrointestinale Blutung deutlich, bei einer Kombination der SSRI mit NSAR steigt das Risiko nochmals erheblich an.

 

Quelle: Loke, Y. K. et al. Aliment Pharmacol Ther 27 (2008): 31-40.

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