Pharmazeutische Zeitung online

EMA empfiehlt neue Wirkstoffe zur Zulassung

25.03.2014  16:52 Uhr

Von Annette Mende / Der Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat sich in seiner März-Sitzung für die Zulassung mehrerer neuer Wirkstoffe ausgesprochen.

 

Folgt die Europäische Kommission der Empfehlung, wovon auszugehen ist, werden somit demnächst für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Ovarialkarzinom und der seltenen Erkrankung Morbus Castleman neue Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden Simeprevir (Olysio®) und Empagliflozin (Jardiance®) bald die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Hepatitis C beziehungsweise Typ-2-Diabetes erweitern.

 

Bei Vedolizumab (Entyvio®) handelt es sich um einen humanisierten monoklonalen Antikörper, der gegen α4β7-Integrin gerichtet ist. Dieses Adhäsionsmolekül ist für die Einwanderung von Lymphozyten ins Darmgewebe verantwortlich und stellt einen Schlüsselmediator gastrointestinaler Entzündungs­reaktionen dar. Hersteller Takeda beantragte die Zulassung von Entyvio zur Behandlung Erwachsener mit Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn und moderater bis starker Krankheitsaktivität, die auf eine Therapie mit konventionellen Medikamenten oder TNFα-Antagonisten unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Laut einer Pressemitteilung der EMA erhofft man sich für diese Patientengruppe von Vedolizumab aufgrund des neuen Wirkmechanismus eine selektivere, auf den Darm gerichtete entzündungshemmende Wirkung.

 

Für Vintafolid (Vynfinit®) strebt Hersteller Endocyte zusammen mit den beiden Diagnostika Etarfolid (Folcepri®) und Folsäure (Neocepri®) die Zulassung beim platinresistenten Ovarialkarzinom an. Vintafolid ist ein an Folsäure gebundenes Vinblastin-Derivat. Es soll bei Frauen, deren Tumor Folatrezeptoren überexprimiert, das Zytostatikum gezielt an den Wirkort transportieren. Neocepri und Folcepri sollen dazu dienen, Patientinnen zu identifizieren, bei denen eine Vynfinit-Therapie Erfolg verspricht. Da Frauen mit platinresistentem, Folatrezeptor-positivem Eierstockkrebs eine schlechte Prognose und momentan mit pegyliertem liposomalem Doxorubicin nur eine Therapieoption haben, besteht dringender Bedarf an neuen Medikamenten (unmet medical need). Der CHMP sprach sich daher dafür aus, den drei Präparaten auf der Basis von Phase-II-Studiendaten eine bedingte Zulassung zu gewähren. Das verpflichtet den Hersteller, die Ergebnisse von klinischen Studien der Phase III einzureichen, sobald diese vorliegen.

 

Patienten mit Morbus Castleman leiden unter einer gutartigen Vergrößerung der Lymphknoten und verwandter Gewebe. In der Mehrheit der Fälle ist die Erkrankung auf einen Lymphknoten beschränkt, doch können auch mehrere Lymphknoten und andere Organe betroffen sein. Diese Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Infektionen, Nierenversagen und Krebs. Die chronische Erkrankung, gegen die es derzeit keine Medikamente gibt, ist insbesondere für Patienten mit mehr als einem betroffenen Lymphknoten lebensbedrohlich. Der monoklonale Antikörper Siltuximab (Sylvant®), für den Janssen-Cilag die Zulassung anstrebt, konnte in klinischen Studien Tumorlast und Krankheitssymptome betroffener Patienten reduzieren. Da in der EU weniger als eine von 10 000 Personen an Morbus Castleman erkrankt ist, handelt es sich bei Sylvant um ein Orphan Drug, dessen Zulassungsantrag die EMA in einem beschleunigten Verfahren bearbeitete. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa