Apotheker ja, Apotheke nein |
26.03.2012 14:56 Uhr |
Von Christiane Staiger / Immer mehr Absolventen des Pharmaziestudiums interessieren sich für eine berufliche Karriere außerhalb der Apotheke. Tatsächlich sind Apotheker aufgrund ihrer vielseitigen naturwissenschaftlichen Ausbildung in zahlreichen pharmazeutischen Bereichen von Industrie, Wissenschaft und Verwaltung einsetzbar.
Die Informationsbroschüre »Pharmazeutische Tätigkeitsfelder außerhalb der Apotheke« will der Vielschichtigkeit des Apothekerberufes nachspüren. Die ersten beiden Auflagen waren ein großer Erfolg. Weit mehr als 10 000 Exemplare fanden interessierte Leser und waren schnell vergriffen. Nun ist die dritte, grundlegend aktualisierte Auflage erschienen. Herausgegeben wird sie von der Fachgruppe WIV-Apotheker – Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltungen und der Fachgruppe Industriepharmazie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG).
Die Broschüre richtet sich besonders an Berufsanfänger. Die Kapitel stellen exemplarisch Berufsfelder vor, in denen der Apotheker heute als naturwissenschaftlich geprägter Heilberufler außerhalb der Apotheke Verantwortung übernimmt. Die Beiträge wurden von Praktikern aus den jeweiligen Tätigkeitsbereichen verfasst.
Besonders berücksichtigt sind Aufgabenbereiche in der pharmazeutischen Industrie, im öffentlichen Dienst und in der Lehre. Interessierte finden zum Beispiel Kapitel zur Arzneimittelherstellung, Forschung und Entwicklung, Medien, Überwachungsbehörden und Ministerien oder PTA-Schulen. Völlig neu gefasst wurden die Kapitel Market Access, Pricing and Outcome Research, Krankenkassen, Gemeinsame Selbstverwaltung und Prüfungsstellen der Ärzte und Krankenkassen.
Zudem sind Kapitel zum Pharma-Projektmanagement und zur Formulierungs- und Verfahrensentwicklung neu hinzugekommen. Dort können Interessierte erfahren, dass sich die Projektmanagementkarriere in vielen Pharmaunternehmen neben den Klassikern Führungs- und Expertenlaufbahn als dritter Weg etabliert hat. Projektteams setzen sich aus mehreren Experten zusammen, die die bei der Entwicklung eines Medikaments beteiligten Funktionen vertreten. Der Projektmanager koordiniert dieses oft internationale Expertenteam. Er sorgt unter anderem für die Einhaltung der Zeitlinien und Budgets, spricht mit den beteiligten Funktionen die Ressourcen ab und entwickelt zusammen mit dem Team Lösungen für auftretende Probleme. Der Manager hat auch die Aufgabe, das Projekt nach außen in diversen Entscheidungsgremien des Unternehmens zu vertreten und stimmt die Projektstrategie ab. Das Studium der Pharmazie ist eine gute Grundlage für die anspruchsvolle Aufgabe im Bereich Projektmanagement. Die Verantwortung wächst mit der Anzahl, Größe und Komplexität der Projekte.
Auch in der Formulierungs- und Verfahrensentwicklung liegt ein spannendes Tätigkeitsfeld für Apotheker. Nachdem eine neue Substanz synthetisiert wurde und die ersten Hürden in pharmakologischen und toxikologischen Studien erfolgreich genommen sind, startet die frühe Formulierungsentwicklung mit der Überführung dieses neuen Wirkstoffes in eine für die Patienten anwendbare Darreichungsform. Hier können Pharmazeuten ihr Wissen über Hilfsstoffeigenschaften, Vor- und Nachteile verschiedener Herstellverfahren und Permeationswege gut einbringen.
Details zu den Tätigkeiten vermittelt die zudem neu bebilderte Broschüre in 22 Kapiteln auf 52 Seiten. Gedruckt wurde die 3. Auflage wiederum mit freundlicher Unterstützung der Thomae Akademie bei Boehringer Ingelheim. /
Kostenfreie Exemplare der Broschüre »Pharmazeutische Tätigkeitsfelder außerhalb der Apotheke« können Interessierte unter der kostenlosen Service-Nummer 0800 7 790900 anfordern. Daneben steht die Broschüre als PDF-Datei zum Download bereit (externer Link).