Gewerkschaft kritisiert SPD |
22.03.2017 09:50 Uhr |
Von Jennifer Evans / Weil die SPD einem Rx-Versandverbot nicht zustimmen will, sieht die Apothekengewerkschaft Adexa ihre guten Beziehungen zu den Sozialdemokraten gefährdet. Das teilte die Gewerkschaft am Montag mit.
Wer die bewährte niederschwellige Arzneimittelversorgung zerstöre, Tausende Arbeitsplätze gefährde und multinationalen Konzernen Tür und Tor öffne, sei als sozialdemokratischer Partner nicht ernst zu nehmen, hieß es. Laut Adexa erwarten Apothekenangestellte von einer Regierungspartei, dass diese sich für flächendeckende Versorgung der Bevölkerung, wohnortnahe pharmazeutische Beratung und familienfreundliche Arbeitsplätze starkmacht.
Auslöser für das Gesetzvorhaben von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) war das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 19. Oktober 2016. Seitdem müssen sich ausländische Versender nicht mehr an die deutsche Preisbindung für Rx-Arzneimittel halten.
Die Apothekengewerkschaft vertritt nach eigene Angaben die tarif- und berufspolitischen Interessen der über 138 000 Angestellten aller Berufsgruppen in den öffentlichen Apotheken – inklusive des Berufsnachwuchses. Sie gilt als die einzige Tarifvertretung auf Arbeitnehmerseite. /