Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Prä- und Perimenopause

Verhüten für Fortgeschrittene

Datum 08.04.2008  17:36 Uhr

Prä- und Perimenopause

<typohead type="3">Verhüten für Fortgeschrittene

Von Christina Hohmann, Frankfurt am Main

 

Auch Frauen in der Prä- oder Perimenopause können noch schwanger werden. Deshalb ist im Alter über 45 Jahren eine Verhütung sinnvoll. Dabei sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden sorgfältig gegeneinander abzuwägen.

 

In der Prämenopause ab einem Alter von etwa 40 bis 45 Jahren lässt die Funktion der Ovarien nach, die Produktion des Hormons Estrogen nimmt ab, dafür steigt der Spiegel des Follikel-stimulierenden Hormons (FSH). In der Folge kommt es zu Unregelmäßigkeit und Abnahme der Follikelreifung und es treten vermehrt Zyklen ohne Eisprung auf. Auch Blutungsstörungen wie besonders starke Blutungen (Hypermenorrhö), schmerzhafte Blutungen (Dysmenorrhö) oder Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhö) können vorkommen.

 

Eine Folge der Hormonumstellung in den Jahren vor der Menopause ist auch, dass die Fruchtbarkeit abnimmt, erklärte Privatdozentin Dr. Inka Wiegratz von der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main auf der Jahrestagung der Deutschen Menopause Gesellschaft. Bei Frauen über 45 Jahren beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein lebendes Kind zur Welt bringen, etwa 2 bis 3 Prozent. Dennoch ist Kontrazeption ein wichtiges Thema, so die Referentin. Denn auch Frauen in der Prä- oder Perimenopause (siehe Kasten) können zumindest theoretisch jederzeit schwanger werden. Viele Schwangerschaften in diesem Alter sind ungewollt. Im Jahr 2006 ließen in Deutschland insgesamt 8867 Frauen über 40 Jahre einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen, berichtete Wiegratz. Daher ist eine sichere Verhütung auch über 45 Jahren noch angezeigt.

Wechseljahre

Die Wechseljahre (Klimakterium) sind die Übergangsphase von der Geschlechtsreife der Frau zum Senium. Sie sind in verschiedene Phasen unterteilt. Als Prämenopause werden die zwei bis sieben Jahre vor der letzten Monatsblutung (Menopause) bezeichnet. Die Hormonproduktion verändert sich, die Regelblutungen werden unregelmäßig und es treten leichte Wechseljahresbeschwerden auf. Unter Perimenopause versteht man den Zeitraum von etwa zwei Jahren vor und zwei Jahre nach der Menopause, der den eigentlichen Wechsel darstellt. Er findet etwa zwischen dem 48. und 55. Lebensjahr statt.

Bei der Wahl des Kontrazeptivums sind das Alter der Frau, mögliche Risikofaktoren sowie die Hormonspiegel zu beachten. Lange Zeit war die Tubenligatur, der Verschluss der Eileiter, die favorisierte Methode. Wer jedoch eine permanente Lösung ablehnt, kann auf eine Kupfer- oder Hormonspirale zurückgreifen. Hormonelle Kontrazeptiva sind nur begrenzt einsetzbar, sie bieten aber einige Vorteile, berichtete die Referentin. So beeinflussen Ovulationshemmer Blutungsstörungen und eine Eisenmangelanämie günstig und senken Anzahl und Stärke der Hitzewallungen. Zudem beugen sie der Osteoporose vor. Frauen, die im Alter von über 40 Jahren noch orale Kontrazeptiva einnahmen, hatten in Studien ein deutlich reduziertes Frakturrisiko in der Postmenopause, sagte Wiegratz.

 

Bei der Verschreibung der Präparate sei aber zu beachten, dass mit steigendem Alter der Frau auch ihr Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich zunimmt. Die Einnahme der Pille, vor allem in Kombination mit dem Rauchen, erhöht die Inzidenz und die Mortalität von Herzinfarkten und Schlaganfällen noch zusätzlich. Auch Adipositas steigert das Erkrankungsrisiko. Raucherinnen und adipöse Patientinnen sollten daher eine andere Verhütungsmethode als orale Kontrazeptiva wählen.

 

Diabetikerinnen könnten zwar theoretisch ein niedrig dosiertes Präparat einnehmen, wenn sie nicht übergewichtig sind und keine kardiovaskulären Erkrankungen oder Angiopathien haben. Doch die meisten Typ-2-Diabetikerinnen werden sowohl Adipositas als auch kardiovaskuläre Erkrankungen aufweisen und dürften daher keine Ovulationshemmer erhalten, sagte Wiegratz.

 

Auch Frauen mit Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen oder einem familiären Thromboserisiko sollten keine Ovulationshemmer einnehmen. Für diese Patientinnen seien eine Sterilisation beziehungsweise eine Sterilisation des Partners Mittel der Wahl, sagte die Referentin. Aber gesunde, normalgewichtige Nichtraucherinnen könnten niedrig dosierte Ovulationshemmer bis zur Menopause einnehmen.

 

Eine Schwangerschaft ist erst dann sicher auszuschließen, wenn die letzte Blutung festgestellt wurde, die im Durchschnitt im Alter von etwa 52 Jahren eintritt. Die Menopause lässt sich nur im Nachhinein feststellen, wenn zwölf Monate keine weitere Blutung mehr folgte. Aber auch durch eine Hormonuntersuchung kann die Unfruchtbarkeit festgestellt werden. Wenn bei einer dreimaligen Untersuchung im Abstand von mehreren Wochen der FSH-Spiegel über 40 mE/ml und der Estrogenspiegel unter 30 pg/ml liegt, ist eine Schwangerschaft nicht mehr möglich.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa