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Neurodermitis

Krankheit Familie

08.04.2008  17:36 Uhr

Neurodermitis

<typohead type="3">Krankheit Familie

Von Ulrike Abel-Wanek

 

Der 17-jährige Guido leidet seit frühester Kindheit an Neurodermitis. Nach einem schweren Schub beginnt er zu begreifen, dass er sich aus der Enge von Familie und Kleinstadt befreien muss. Der Film »Neandertal« beschreibt eindrucksvoll den Weg von einem, der auszog, um gesund zu werden.

 

»Es gibt einen einfachen Grund, warum man sich kratzt: Man muss es einfach tun. Erst das blanke Fleisch bringt die Erlösung.« Die Nerven des Zuschauers von »Neandertal« werden nicht geschont, wenn Hauptdarsteller Guido gleich am Anfang des Films zum heimlich versteckten Massagehandschuh greift und sich gut hörbar so lange kratzt, bis die Haut blutet.

 

Der Film, der bereits auf mehreren internationalen Festivals erfolgreich präsentiert wurde und im April in die Kinos kommt, basiert auf der wahren Geschichte von Buchautor und Regisseur Ingo Haeb. »Neurodermitis ist für mich die Krankheit derer, die ein Problem haben, sich abzugrenzen. Dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch den Film. Neurodermitiker ziehen unbewusst die Probleme anderer auf sich, finden aber keinen Weg, diese zu verarbeiten.« Tatsächlich scheint Guidos Haut wie ein Seismograf zu reagieren.

 

Der angehende Abiturient aus der rheinischen Provinz beginnt nach einem Klinikaufenthalt eine ganzheitliche Therapie, die auch psychische Aspekte der Neurodermitis beleuchtet. Guido wehrt sich zunächst gegen den »Psychomumpitz«, und fast gegen seinen inneren Widerstand beginnt ein langer und schmerzhafter Weg zu den seelischen Ursprüngen seiner Krankheit. Er erkennt, dass sein vermeintlich heiles Elternhaus auf Lügen aufgebaut ist, und dass die unterdrückten Konflikte der Familie seine Haut regelrecht zum Explodieren bringen. Seine gesamte Kindheit hindurch war er der Stellvertreter für die Probleme anderer, drückte seine Haut die unterdrückte kaputte Familienatmosphäre aus, in der er aufwuchs. Schockiert von dieser Erkenntnis und zunächst unfähig, sie zu verarbeiten, flieht er in die WG seines älteren Bruders. Dort lernt er Rudi kennen, einen charismatischen, aber auch rücksichtslosen Gelegenheitsarbeiter, den er um seine Unabhängigkeit beneidet. Rudi hat eine magnetische Wirkung auf den 17-Jährigen, als Einziger verschafft er Guidos Haut und Seele Linderung. Langsam lernt der Junge von ihm, egoistischer zu sein und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Er begreift, sich mit der vertrackten Situation seiner Familie auseinandersetzen zu müssen - und tatsächlich bessert sich Schritt für Schritt der Zustand seiner Haut.

 

Ingo Haeb, bisher als Drehbuchautor und Schauspieler bekannt, verwendete für seinen ersten Spielfilm, den er gemeinsam mit Jan-Christoph Glaser inszenierte, Motive aus seiner eigenen Vergangenheit: »Der für mich mit diesen Ereignissen verbundene Lernprozess bestärkte mich in dem Gedanken, dass es auch für andere interessant sein müsste, dem Protagonisten dabei zuzusehen, eine gesunde Balance zwischen altruistischem Ideal und notwendigem Egoismus zu finden«.

 

Kinostart: 24. April 2008

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