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Einfachere HIV-Therapie

08.04.2008  17:36 Uhr

<typohead type="3">Einfachere HIV-Therapie

Von Bettina Sauer, Berlin

 

Erstmals steht in Europa die gesamte Tagesdosis für die hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) in einer Tablette zur Verfügung. Das könnte die Therapietreue der Patienten und damit die Wirksamkeit der Behandlung verbessern.

 

»Eine Pille am Tag bedeutet für mich einen Riesenerfolg«, sagte der HIV-Experte Professor Dr. Frank Goebel aus München. Goebel referierte vergangene Woche in Berlin bei der Einführungspressekonferenz von Atripla®. Die Filmtablette kombiniert drei in der HIV-Therapie bewährte Wirkstoffe aus zwei verschiedenen Substanzklassen: Den nicht-nukleosidischen Revertase-Hemmer Efavirenz (600 mg), den nukleosid-analogen Revertase-Hemmer Emtricitabin (200 mg) und den nukleotid-analogen Revertase-Hemmer Tenofovir (300 mg).  Die Firmen Bristol-Myers Squibb und Gilead haben das Kombinationspräparat gemeinsam entwickelt. Nach ihren Angaben ist es preisgleich mit den Einzelsubstanzen, seit Dezember 2007 besitzt es die europäische Zulassung.

 

»Dass Patienten nur noch einmal am Tag an die Einnahme des Mittels denken müssen, dürfte ihre Therapietreue verbessern, und damit den Behandlungserfolg«, sagte Dr. Jörg Golz, niedergelassener Allgemeinmediziner mit Schwerpunkt HIV in Berlin. »Bislang nimmt der durchschnittliche Aids-Patient nur etwa 60 bis 80 Prozent seiner Medikamente wie vorgeschrieben ein. Mit diesem Verhalten lässt sich in den meisten Fällen die Viruslast nicht ausreichend senken.«

 

Zugelassen ist Atripla für Erwachsene, die seit mindestens drei Monaten erfolgreich mit einer Kombinationstherapie behandelt wurden (Viruslast unter der Nachweisgrenze von 50 Kopien/ml Blut) und keine viralen Resistenzen gegenüber den Wirkstoffen der Dreifachkombination aufweisen. Für manche Patienten könnte sich das neue Medikament aufgrund seiner Nebenwirkungen nicht eignen. In einer klinischen Studie über 144 Wochen kam es häufig zu Schwindel, Übelkeit, Albträumen, Exanthemen, etwas seltener zu Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Durchfall und Kopfschmerzen. Schon länger ist bekannt, dass Efavirenz psychiatrische Nebenwirkungen, insbesondere Depressionen, erzeugen und das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen kann. Allgemein sei das Mittel am besten verträglich, wenn Patienten es mindestens zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit vor dem Schlafengehen einnähmen.

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