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Tuberkulose ist noch nicht besiegt

21.03.2006  10:39 Uhr

<typohead type="3">Tuberkulose ist noch nicht besiegt

von Conny Becker, Berlin

 

In Deutschland ist die Zahl von Tuberkulose-Erkrankungen weiter rückläufig. Weltweit sterben jedoch jeden Tag etwa 5000 Menschen an den Folgen der behandelbaren Infektionskrankheit.

 

Als Gründe dafür gelten Armut, Migration, medizinische Unterversorgung, HIV-Pandemien oder die vermehrte Resistenzenbildung in Osteuropa, erklärten Experten des Robert-Koch-Instituts in Berlin anlässlich des Welttuberkulosetags am 24 März. Da die Zahl der Neuerkrankungen weltweit immer noch zunimmt (pro Jahr erkranken acht bis neuen Millionen Menschen) ist Anfang des Jahres der »Global Plan to Stop TB 2006-2015« ins Leben gerufen worden. Ziel des WHO-Projektes ist es, in den kommenden zehn Jahren 50 Millionen Menschen von Tuberkulose zu heilen und 14 Millionen Menschenleben zu retten.

 

Hier zu Lande sind die Erkrankungszahlen schon seit mehr als zehn Jahren rückläufig. Dennoch hat das RKI 2004 insgesamt 6583 Erkrankungen registriert, was einer Inzidenz von acht Fällen pro 100.000 Einwohnern entspricht. Auffällig ist, dass zwischen den Bundesländern starke Unterschiede bestehen: Mit knapp 12 Erkrankten lag die Inzidenz in den Städten Hamburg und Berlin doppelt so hoch wie in Brandenburg oder Niedersachsen. Zu begründen ist dies mit erleichterten Bedingungen für Infektionsketten (viele Menschen in räumlicher Nähe, aber auch höherer Alkohol- und Drogenkonsum) sowie einem höheren Anteil an Risikopersonen.

 

Dazu zählen vor allem ausländische Staatsbürger, die 2004 mit einer Inzidenz von 30,6 circa 5,5-mal häufiger erkrankt sind als deutsche. Fast 12 Prozent aller Tbc-Patienten sind in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion geboren, wo durch den Zusammenbruch der Gesundheitssysteme Resistenzen gegen die Erstrangmedikamente die Therapie vor neue Probleme stellen. Sie sind etwa fünfmal häufiger mit resistenten Erregern infiziert als Deutsche. Insgesamt haben die Resistenzen gegen mindestens eines der fünf Erstrangmedikamente hier zu Lande zwischen 2001 und 2004 von 11 auf 14 Prozent zugenommen, der Anteil multiresistenter Tuberkulose-Erreger (gleichzeitige Resistenz gegenüber Isoniazid und Rifampicin) stieg auf 2,5 Prozent.

 

Am meisten von einer Infektion gefährdet sind sozial Schwächere, so das Ergebnis einer Studie des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK). Bei ihnen liegt auch ein hoher Anteil an Clustern vor, bei denen sich die Patienten über einen gemeinsamen Ansteckungsweg infizierten. Zu den Risikofaktoren für einen Cluster zählen laut DZK die Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Von den Personen, die kein Cluster aufwiesen, hatte ein hoher Anteil maligne Erkrankungen, Diabetes mellitus oder war dialysepflichtig. Bei diesen Patienten fand die Infektion vermutlich schon Jahre zuvor statt, doch erst die Begleiterkrankung führte zur Tuberkulose.

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