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Brustkrebs bei Männern

Datum 21.03.2006  10:39 Uhr

<typohead type="3">Brustkrebs bei Männern

von Katrin Schomber, Berlin

 

Das Mammakarzinom - eine reine Frauenkrankheit? Das ist nicht der Fall, denn die Erkrankung tritt, wenn auch sehr selten, bei Männern ebenfalls auf. Die Tendenz ist steigend, und gerade weil Brustkrebs als typische Tumorform bei Frauen gilt, wird er bei Männern oft erst spät diagnostiziert.

 

Männer haben wie Frauen eine Brustdrüse, wenn auch eine wesentlich kleinere. Zellen des Brustdrüsengewebes können bei beiden Geschlechtern entarten und zu einem Karzinom führen. Das Risiko ist für Männer im Vergleich zu Frauen allerdings gering: Mit 48.000 neuen Fällen pro Jahr in Deutschland ist Brustkrebs bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Dagegen erkranken zwischen 230 und 500 Männer hier zu Lande jährlich an Mammakarzinom, schätzt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Etwa 0,5 bis 1 Prozent aller Brustkrebsdiagnosen in den Industrieländern werden damit bei männlichen Patienten gestellt.

 

Das Durchschnittsalter bei Entdeckung des Tumors liegt bei Männern um das 68.Lebensjahr. Frauen erkranken hingegen früher mit durchschnittlich 62 Jahren. Die Überlebenschancen sind zwar im Prinzip bei Männern und Frauen ähnlich. Zum Zeitpunkt der Diagnose befindet sich der Tumor bei Männern allerdings häufiger in einem bereits fortgeschrittenen Stadium, dadurch ist die Prognose deutlich ungünstiger.

 

Tumoren werden häufig so spät erkannt, weil Männer nicht damit rechnen, an Brustkrebs zu erkranken. Auch Ärzte sind wenig für Mammakarzinome bei Männrn sensibilisiert. Veränderungen im Brustgewebe werden bei ihnen daher häufig nicht ernst genommen. In den meisten Fällen handelt es sich tatsächlich auch um eine vergleichsweise harmlose Gynäkomastie, eine gutartige Anschwellung der männlichen Brust. Insbesondere folgende Symptome können jedoch auf ein Mammakarzinom hinweisen: unregelmäßige, schmerzlose Knoten meist in der Nähe nur einer Brustwarze oder darunter, generelle Veränderungen der Brustwarze (zum Beispiel Einziehung, Entzündung oder Ausfluss) sowie vergrößerte Lymphknoten unter der Achsel über längere Zeit.

 

Weibliche Hormone

 

Ähnlich wie bei Frauen scheinen hormonelle Faktoren bei der Erkrankung eine Rolle zu spielen: Der männliche Körper produziert immer auch eine geringe Menge an Estrogenen, die das Brustgewebe zum Wachstum anregen. Angeborene Hodenveränderungen, Hodenentzündungen nach Mumps oder Masern sowie andere erworbene Schäden können den Hormonspiegel verändern, so dass deutlich mehr Estrogen produziert wird. Bei einer Leberzirrhose durch Alkoholabusus oder Infektionen ist der Abbau des Hormons behindert. Sehr starkes Übergewicht führt ebenfalls zu einer Veränderung des hormonellen Gleichgewichts. Auch ein familiäres Risiko für Brustkrebs wurde bei einigen Männern ermittelt.

 

Die Diagnosestellung erfolgt analog dem weiblichen Brustkrebs und auch die Behandlung orientiert sich an den Leitlinien zur Therapie von Frauen mit Mammakarzinom. Die Mastektomie, eine Entfernung der Brust, ist eine der wichtigsten Maßnahmen. Anders als bei Frauen ist eine erhaltende Operation wegen des dünnen Fett- und Drüsenanteils oft nicht möglich. Häufig werden bei den Patienten das gesamte Drüsengewebe mit Brustwarze und auch brustnahe Lymphknoten entfernt. Der Brustmuskel kann meist geschont werden. Konnte ein Teil des Brustgewebes erhalten bleiben, bekommen die Patienten eine Nachbestrahlung. Zusätzlich wird auch eine antihormonelle Therapie angewandt. Der bei Frauen erfolgreich eingesetzte Estrogenrezeptor-Antagonist Tamoxifen kann bei Männern laut Auswertungen des DKFZ das Risiko eines Rückfalls nach Entfernung des Tumors um die Hälfte senken. Bei einem hohen Risiko für Metastasen werden Zytostatika eingesetzt. Auch der monoklonale Antikörper Trastuzumab wurde bereits bei männlichen Patienten angewandt. Wie gut er bei Männern wirkt, konnten bisherige Studien noch nicht klären.

 

Ein wichtiger Punkt ist auch der Umgang der Männer mit der Diagnose Brustkrebs. Zusätzlich zu der belastenden Erkrankung müssen die Patienten zunächst oft in ihrer Umgebung mit Unwissen rechnen und sich erklären. Frauen hingegen stoßen auf Grund der Häufigkeit des Mammakarzinoms viel eher auf Verständnis. Einige Betroffene haben zudem psychische Probleme, an einer vermeintlichen Frauenkrankheit zu leiden. Unter www.krebsinformation.de bietet das DKFZ Adressen und Anlaufstellen für Männer mit Brustkrebs.

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