Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Behandeln ist wichtiger als suchen

Datum 20.03.2006  15:16 Uhr

CUP-Syndrom

<typohead type="3">Behandeln ist wichtiger als Suchen

von Gudrun Heyn, Hamburg

 

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 9 von 100.000 Menschen an einem so genannten CUP-Syndrom (Cancer of Unknown Primary Origin). Dabei handelt es sich um Metastasen, deren Ursprungsherd unbekannt bleibt. Hier steht eine rasche Therapie und nicht die Suche nach dem Primärtumor im Vordergrund.

 

In der Regel handelt es sich dabei histologisch um neuroendokrine Tumoren wie Adenokarzinome (50 Prozent), undifferenzierte Karzinome (30 Prozent) und Plattenepithelzellkarzinome (15 Prozent). Die maligne Erkrankung tritt in einem Alter zwischen 55 und 59 Jahren auf, wobei Männer geringfügig häufiger betroffen sind als Frauen.

 

Die Ursachen des CUP-Syndroms sind noch weitgehend unbekannt. »Sicher ist, dass es eine atypische Wachstumsgenetik gibt, bei der Metastasen offensichtlich schneller wachsen als der Primärtumor«, sagte Dr. Gerdt Hübner von den Sana-Kliniken Ostholstein auf dem 14. Norddeutschen Zytostatika Workshop. Auch Spontanremissionen des zuerst entstandenen Tumors sind möglich. So wird nur bei etwa 10 Prozent der Patienten der Primärtumor festgestellt. Doch das Auffinden des Ursprungherds spielt für die Prognose zumeist keine Rolle. »Es ist falscher Fatalismus, wenn man nicht behandelt, weil irgendwo der Primärtumor steckt«, sagte Hübner. Selbst Patienten mit mehreren Metastasen könnten von einer Therapie profitieren.

 

Als inoffizieller Standard zur Behandlung von Patienten mit Adenokarzinom oder undifferenziertem Karzinom hat sich inzwischen eine Kombinationstherapie mit Taxanen und platinhaltigen Substanzen etabliert. Durch die Chemotherapie kann das mittlere Überleben der Betroffenen von durchschnittlich sieben auf mehr als neun Monate gesteigert werden. Dabei leben bis zu 10 Prozent der Patienten länger als fünf Jahre. So zeigte sich auch in der einzigen deutschen Studie zum CUP-Syndrom die Kombinationstherapie mit Paclitaxel/Carboplatin der Therapie mit Gemcitabin/Vinorelbin überlegen. Bei vergleichbarem Ansprechen waren in der Taxan-Platin-Gruppe weit weniger Patienten früh progredient als in der Vergleichsgruppe. Zudem waren die mediane Überlebensrate (11 Monate versus 7 Monate) und die Praktikabilität (52 versus 42 Prozent) deutlich höher. Laut französischen Untersuchungen soll die Kombination Docetaxel plus Irinotecan ähnlich wirksam sein.

 

Patienten mit einer einzigen Metastase oder einem befallenen Lymphknoten haben eine weitaus bessere Prognose. So können gut abgrenzbare Tumore operativ entfernt werden. Ergänzt wird die lokale Behandlung gegebenenfalls durch eine Strahlen- und Chemotherapie. Heilungsraten von rund 30 Prozent sind dabei möglich.

 

Detaillierte Informationen über die zahlreichen Therapieoptionen beim CUP-Syndrom finden sich unter www.onkodin.de. Die Behandlung richtet sich vor allem nach den histologisch feststellbaren Tumorvarianten und der körperlichen Verfassung der Patienten. »Mit der Therapie sollte immer möglichst rasch begonnen werden, denn eine Chemotherapie ist wichtiger als die wochenlange Suche nach dem Primärtumor«, so Hübner. Die Heilungschancen seien dann sogar besser als beim nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa