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13.03.2012 15:36 Uhr |
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Sport verändert das Erbgut
PZ / Wenn Bewegungsmuffel sich sportlich betätigen, wird auch auf zellulärer Ebene die Fettverbrennung angekurbelt, und zwar durch Veränderungen in der DNA der Skelettmuskulatur. Das haben Forscher um Juleen Zierath vom Karolinska Institut in Stockholm herausgefunden. Demnach kommt es durch Sport in den beanspruchten Muskelzellen zu einer Demethylierung der DNA. Dadurch können verschiedene Gene, die an der Fettverbrennung beteiligt sind, leichter abgelesen werden. Diese sogenannten epigenetischen Veränderungen sind schon nach wenigen Minuten sportlicher Aktivität nachweisbar, schreiben die Wissenschaftler in »Cell Metabolism« (doi: 10.1016/j.cmet.2012.01.001). Zierath und Kollegen machten ihre Entdeckung anhand von Biopsien, die sie gesunden Freiwilligen sowohl vor als auch nach sportlicher Betätigung aus dem Oberschenkelmuskel entnommen hatten. Die Studienteilnehmer waren ansonsten sportlich wenig aktiv. Interessanterweise scheint Coffein denselben Effekt auf die Muskulatur zu haben. Die Autoren erklären sich das damit, dass Coffein eine Freisetzung von Calcium auslöst, die derjenigen bei körperlicher Aktivität vergleichbar ist. Es sei jedoch nicht zu empfehlen, statt Training lieber eine Tasse Kaffee zu trinken, da diese die anderen positiven Effekte des Sports nicht ersetzen könne.
Hüftimplantate: Metall-auf-Metall birgt Gefahren
PZ/dpa / Ein Verbot von Metall-auf-Metall-Hüftimplantaten haben britische Wissenschaftler im Fachjournal »Lancet« gefordert. Sie begründen ihre Forderung damit, dass diese Implantate häufiger als andere Varianten neue Hüftoperationen nach sich ziehen. Das hat eine Datenbankanalyse der Forscher um Ashley Blom von der Universität Bristol ergeben (doi: 10.1016/S0140-6736(12)60353-5). Sie werteten darin 400 000 Hüftoperationen aus einer Datenbank für England und Wales aus, bei denen zwischen 2003 und 2011 Implantate eingesetzt wurden. Mehr als 31 000 davon waren Metall-auf-Metall-Prothesen. Ein Gelenkkopf aus Metall reibt bei diesen Prothesen in einer Gelenkpfanne aus Metall. Dabei kann giftiger Abrieb in den Körper gelangen, der Entzündungen verursachen kann. Bei anderen Implantaten wird Keramik oder auch Polyethylen genutzt. Die Forscher fordern in ihrem Artikel auch, dass Medizinprodukte wie Implantate vor der Zulassung deutlich länger und besser als bislang geprüft werden. Beim deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hieß es, dass derzeit eine Risikobewertung für die Metall-auf-Metall-Hüftendoprothesen stattfinde.
Rauchverbot schützt auch das Herz
PZ / Seit in den meisten Kneipen und Bars in Deutschland nicht mehr geraucht werden darf, mussten deutlich weniger Menschen aufgrund von Angina pectoris in ein Krankenhaus aufgenommen werden als vor Einführung der Nichtraucherschutzgesetze. Das geht aus einer Studie der DAK hervor, deren Ergebnisse am Dienstag in Berlin präsentiert wurden. Demnach ging die Zahl der Klinikeinweisungen in der Indikation Angina pectoris nach Einführung des Rauchverbots um 13 Prozent zurück, nachdem sie zuvor jahrelang stabil gewesen war. Der positive Einfluss des Rauchverbots zeigte sich auch bei der Zahl der Herzinfarkte. Diese sank zwar nicht, stabilisierte sich aber, nachdem sie zuvor jahrelang kontinuierlich angestiegen war.