Pharmazeutische Zeitung online
Gerechtigkeitsdebatte

»Wirtschaft ohne Moral ist verheerend«

16.03.2010  18:30 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Gerechtigkeit ist keine abstrakte Formel, sondern gebunden an konkrete Menschen und Lebensweisen. Aufgabe des Staatswesens ist es, sich immer wieder um größtmögliche Gerechtigkeit für alle Bürger zu bemühen.

»Moralfreie Räume gibt es nicht, auch nicht in der Wirtschaft. Wirtschaft ohne Moral und Werte ist verheerend«, mahnte der Münchner Erzbischof Professor Dr. Reinhard Marx, Gastreferent der Bayerischen Versorgungskammer (BVK), bei der Veranstaltung »BVK im Dialog« in München.

Rendite und Profit seien nicht das Maß aller Dinge, und nicht alles, was nicht bestraft wird, sei erlaubt. Dies gelte auch und besonders für die Geldanlage, sagte der Erzbischof vor rund 130 Gästen aus Politik, Berufskammern und Verbänden. Blanker Kapitalismus könne schnell zur Katastrophe führen, wie die Asienkrise oder die Seifenblase der New Economy gezeigt hätten, warnte er.

 

Alle Menschen gleich

 

Leitmotiv und Orientierungspunkt der Gesellschaft: So beschrieb Marx die Idee der Gerechtigkeit, die auf der tiefen Überzeugung beruht, dass alle Menschen gleich sind, unabhängig von ihrem Glauben. Doch absolute Gerechtigkeit werde es nicht geben. »Gerechtigkeit, Gerechtigkeit – ihr sollst Du nachjagen«: Dieser Satz aus dem Buch Deuterononium im Alten Testament, das im 5. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurde, umreiße auch heute noch die Anforderung an eine Gesellschaft.

 

Gerechtigkeit und Altersversorgung

 

Im Sozialstaat, der der Gerechtigkeit verpflichtet ist, müsse jeder Bürger die Chance bekommen, sein Leben mit seinen Möglichkeiten selbst in die Hand zu nehmen und sich in die Gesellschaft einzubringen, forderte Marx. Pure Versorgung ohne Anreiz zur Eigeninitiative erfülle diese Bedingung nicht. Sozialstaat bedeute auch nicht, dass »jeder das Gleiche bekommt«. Aus Marx´ Sicht haben die Hartz-IV-Gesetze ihr Ziel, Teilhabe zu ermöglichen, nicht erreicht. Eine Gerechtigkeitsdebatte sieht der Sozialethiker hier auf die Altersversorgung zukommen. Wenn ein Bürger, der nicht gearbeitet hat, ebenso viel bekomme wie einer, der 40 Jahre gearbeitet hat, sei dies nicht gerecht. »Gerechtigkeit muss langfristig und mit Blick auf die künftigen Generationen gedacht werden«, mahnte der Erzbischof. »Aber es gibt auch keinen Anspruch darauf, dass jede Generation immer mehr hat.« /

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