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Paralympics

Verena und Wauzi auf Medaillenjagd

16.03.2010  18:30 Uhr

Von Sven Siebenand, Whistler / Gleich am ersten Wettkampftag der paralympischen Winterspiele in Kanada setzte Verena Bentele Akzente. Die 28-jährige, sehbehinderte Biathletin gewann die erste Goldmedaille für das deutsche Team. 48 Stunden später folgte der zweite Sieg. Eine erstaunliche Leistung, wenn man weiß, was der Athletin im vergangenen Jahr zugestoßen war.

Nagano 1998, Salt Lake City 2002 und Turin 2006: Insgesamt sieben Goldmedaillen hatte Bentele bereits bei den drei letzten paralympischen Spielen gewonnen. Am Samstag folgte im 3-Kilometer-Verfolgungsrennen im Biathlon nun die achte, am Montag die neunte Goldmedaille. Sie macht sich damit zu einer paralympischen Legende, kommentierte der Stadionsprecher beim Zieleinlauf des ersten Rennens. Am Ende hatte Bentele etwa eine halbe Minute Vorsprung auf die Russinnen Liubov Vasilyeva und Mikhalina Lysova auf den Plätzen zwei und drei.

Dass es so knapp werden würde, war nach dem Qualifikationsrennen vormittags nicht abzusehen. Mit einem komfortablen Vorsprung von einer Minute und 45 Sekunden, den sie zusammen mit ihrem Begleitläufer Thomas Friedrich, Spitzname Wauzi, herausgelaufen hatte, ging Bentele in die Loipe. Beim ersten Schießen unterlief ihr jedoch ein Fehler, nach der zweiten Schießeinlage musste sie sogar zweimal in die Strafrunde. Da waren die beiden Russinnen nicht mehr weit hinter ihr. Mit einer hervorragenden Laufleistung gelang es der Deutschen jedoch, den Vorsprung auf der Zielrunde nicht weiter schrumpfen zu lassen.

 

»Mit dem Schießen bin ich nicht zufrieden, deshalb bin ich extrem froh über den Sieg, weil ich nicht mehr damit gerechnet habe, zu gewinnen«, analysierte Bentele nach dem Rennen selbstkritisch. Zwar gebe es bei den in ihrer Karriere gewonnenen Medaillen keine Reihenfolge in der Wertigkeit und mit jeder verbinde sie etwas, jedoch sei dieser Sieg etwas ganz Besonderes. »Noch vor einem Jahr konnte ich mich kaum bewegen«, erinnerte sich die Sportlerin an einen Unfall Anfang 2009. Bei einem Rennen war die Münchnerin so schwer gestürzt, dass ihre Karriere beendet schien. Aber selbst ein Kreuzbandriss und der Verlust einer Niere konnten Bentele nicht vom Leistungssport abhalten. Sie kämpfte sich über den Sommer wieder heran. Dennoch war der Start in die Wintersaison mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor behaftet.

Spätestens seit Samstag dürfte ihren Kontrahentinnen klar sein, dass auch in den noch ausstehenden Rennen mit ihr zu rechnen sein wird. »Auf das nächste Rennen, 15 Kilometer Freistil, freue ich mich ganz besonders«, sagte Bentele. Das sei genau ihr Ding. Dass diese Aussage mehr als zutreffend war, bewies sie am Montag. Nach etwa 45 Minuten und mit mehr als drei Minuten (!) Vorsprung auf die Zweitplatzierte hatte sie die insgesamt neunte Goldmedaille souverän gewonnen. Macht die Studentin das Dutzend voll? Möglich ist das. Drei Rennen im Whistler Paralympic Park stehen bei Bentele aus, eines davon im Biathlon. Für dieses werde sie noch an der Schießleistung arbeiten.

 

Mit den Ohren schießen

 

Damit hätte sie nach der Pressekonferenz im Deutschen Haus gleich beginnen können. Denn die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat dort eine entsprechende Schießanlage des Blindenbiathlons aufgebaut. Hier können die Gäste testen, inwieweit sie Bentele und den anderen Sportlern nacheifern können. Oder realistsicher, wie weit sie von den Leistungen der Athleten entfernt sind. Am Eröffnungsabend war der Andrang groß. Unter anderem nahm die ehemalige Bundesjustizministerin und heutige Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), Brigitte Zypries (SPD), die Scheiben ins Visier.

 

Während des Eröffnungsabends, der von den Apotheken als Partner der deutschen Mannschaft gestaltet wurde, beglückwünschte ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt die Goldmedaillengewinnerin: »Verena Bentele hat wieder einmal mit einer tollen sportlichen Leistung den Sprung aufs Treppchen geschafft. Wir drücken ihr und dem Team nun die Daumen, dass es nach dem furiosen Start so weitergeht.« Die ABDA ist Nationaler Förderer des DBS und Partner der deutschen Mannschaft für die Paralympics 2010. /

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