Pharmazeutische Zeitung online
Qualitätssicherung

Pflicht oder nur Kür?

16.03.2010  18:29 Uhr

Von Stephanie Schersch, Frankfurt am Main / Die Bedeutung von Qualitätsmanagementsystemen (QMS) im Gesundheitswesen wächst. Für Apotheken stellt sich die Frage: QMS als Pflicht oder freiwillige Qualifikation? Darüber wurde auch auf der Interpharm diskutiert.

In einem Punkt waren sie sich einig: Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, und der Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, René Graf, halten Qualitätssicherung in der Apotheke für einen Bereich, der immer bedeutsamer wird. Die Einführung eines QMS sei daher sinnvoll. Preis sprach sich dennoch gegen eine Pflicht zur QMS-Zertifizierung aus. »Wir müssen uns die Freiberuflichkeit erhalten und unsere Arbeit durch weitere Vorschriften nicht noch stärker beschränken«, sagte er. QMS als freiwillige Kür sei der richtige Weg. »Entscheidend muss sein, dass Qualität herauskommt und nicht, wie sie entsteht.«

 

Graf hält es dagegen für richtig, eine QMS-Pflicht einzuführen. »Irgendwann wird es in der öffentlichen Wahrnehmung gute und schlechte Apotheken geben, weil Apotheken ohne QMS dann nicht mehr voll am Gesundheitsmarkt teilnehmen können«, sagte er. Krankenkassen werden Qualitätszertifikate künftig immer häufiger zu einer Voraussetzung für den Abschluss von Lieferverträgen machen. »Ich wünsche mir, dass wir die Apotheker da-rauf vorbereiten und sie damit vor Fehlentwicklungen bewahren.« Graf plädierte für die Festlegung einer QMS-Pflicht in der Apothekenbetriebsordnung.

 

Unter Apothekern ist QMS allerdings umstritten. Neben der vollen Zertifizierung verleiht die Apothekerkammer Westfalen-Lippe daher auch Zertifikate in einzelnen Modulen. So gibt es etwa ein PQM (Pharmazeutisches Qualitätsmanagement), das sich auf die rein pharmazeutischen Arbeitsabläufe in der Apotheke konzentriert, ein Angebot das weniger zeit- und kostenaufwendig ist. »Über die Module versuchen wir, die Kollegen an Qualitätsmanagement heranzuführen«, erklärte Graf. Auch Preis sieht es als Aufgabe der Berufsvertretung, die Kollegen auf die wachsende Bedeutung von QMS aufmerksam zu machen. »Mit Verweis auf die Krankenkassen müssen wir deutlich machen, welcher Sinn hinter QMS steckt«, sagte er. Die Kooperation mit den Kammern hob Preis hervor. Die Verbände sollten die Qualifizierungsarbeit leisten, die Kammern die Zertifizierung vornehmen. »Wenn wir hier zusammenarbeiten und gemeinsam auftreten, dann wächst sicher auch die Akzeptanz für QMS im Berufsstand.«

 

Das neue Gütesiegel der Bundesapothekerkammer hält Graf für sinnvoll. Es sei ein sinnvoller Schritt zur Vereinheitlichung der QMS-Zertifikate. »Wir brauchen ein einheitliches Qualitätssiegel mit dem der Berufsstand werben kann«, sagte er. »Damit würde auch festgelegt, was die Kassen als Qualität zu akzeptieren hätten.«  /

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