Pharmazeutische Zeitung online
Gesetzliche Krankenversicherung

Kassen im Plus – Fonds im Minus

08.03.2017  10:40 Uhr

Von Ev Tebroke / Mehr auf der hohen Kante und im Vergleich zu den Vorjahren nur noch moderate Ausgabenzuwächse: Die vorläufigen Finanzergebnisse der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) präsentieren auf den ersten Blick eine solide Finanzlage. Die Pharmaindustrie pocht angesichts der guten Zahlen auf ein Ende des Preismoratoriums.

Wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vergangene Woche mitteilte, stehen der GKV aktuell insgesamt rund 25  Milliarden Euro als Finanzreserve zur Verfügung. Die Krankenkassen haben demnach 2016 einen Überschuss von 1,38 Milliarden Euro erzielt. Damit stehen sie weit besser da, als Ende 2015. Damals verbuchten sie unter dem Strich noch ein Minus von rund 1,14 Milliarden Euro. Ende 2016 können sich die Kassen somit über ein Finanzpolster von mehr als 15,9 Milliarden Euro freuen.

Das sind gut 1,4 Milliarden Euro mehr als Ende 2015. Je nach Kassenart entwickelten sich die Finanzen zwar sehr unterschiedlich, grundsätzlich verzeichneten aber alle Kassen einen Einnahmenüberschuss. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen führten dabei mit 935 Millionen Euro, die Ersatzkassen hatten 321 Millionen Euro, die Betriebskrankenkassen rund 29 Millionen Euro Überschuss, die Knappschaft-Bahn-See 100 Millionen Euro und die landwirtschaftliche KV 34 Millionen. Lediglich die Innungskrankenkassen wiesen ein Defizit von 33 Millionen Euro aus.

 

Gute Beschäftigungslage

 

Auch der Gesundheitsfonds verzeichnete 2016 ein Defizit. Mit 865 Millionen Euro fiel dies aber weit geringer aus, als noch im Vorjahreszeitraum: Da betrug der Ausgabenüberhang rund 2,46 Milliarden Euro, unter anderem weil der Bund für 2015 seinen Zuschuss einmalig um rund 2,5 Milliarden Euro gekürzt hatte. Das niedrigere Defizit ist aber auch der Zunahme sozialversicherungspflichtiger Jobs geschuldet. Zudem ist die Zahl der Versicherten durch die Zuwanderung deutlich angestiegen.

 

Positive Nachrichten gibt es auch bei den Ausgaben je Versicherten: Mit einem Anstieg von 3,3 Prozent meldet das BMG den niedrigsten Ausgabenzuwachs seit 2012. Er liegt damit sogar leicht unter der Prognose des Schätzerkreises von Oktober 2016. Dieser war von einem Anstieg von 3,4 Prozent ausgegangen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag, den Versicherte auf den regulären Kassenbeitrag zu leisten haben, war daraufhin für 2017 konstant bei 1,1 Prozent veranschlagt geblieben.

 

Arzneimittelausgaben

 

Bei den Arzneimitteln scheint sich der Kostenanstieg ebenfalls zu verlangsamen. Kletterten die Ausgaben je Versicherten im Jahr 2014 noch um 9,4 Prozent und in 2015 um 4 Prozent nach oben, so lag der Zuwachs 2016 bei 3,1 Prozent. Einen wesentlichen Anteil an der Kostendämpfung haben dabei die Rabattverträge mit den Pharmaherstellern. Demnach konnten die Kassen 2016 ihre Rabatterlöse um 7,8 Prozen­t steigern und durch Preisnachlassvereinbarungen rund 3,85 Milliarden einsparen (2015: 3,61 Milliarden Euro).

 

Angesichts der GKV-Finanzentwicklung fordert die Pharmabranche von der Politik ein Ende von Preisregulierungen. »Diese Finanzentwicklung lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Zwangsmaßnahmen wie das Preismoratorium gegen die pharmazeutische Industrie gehören abgeschafft«, so Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa