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New-Era-Studie

Gelingt die HIV-Eradikation?

09.03.2010  15:28 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler / Münchner Aids-Forscher verfolgen ein hohes Ziel: Das HI-Virus aus dem Körper zu eliminieren. Der Aids-Spezialist Dr. Hans Jäger stellte dazu bei der Eröffnungspressekonferenz der 13. Münchner AIDS-Tage Daten der New-Era-Studie vor.

Die Studie unter Leitung von Jäger und Professor Dr. Johannes Bogner von der LMU München läuft seit Mitte 2009 in acht deutschen Zentren. Das Akronym »New Era« weist nicht nur auf eine neue Ära der Therapie hin, sondern auch auf ihr Ziel: Eradikation des Virus.

Eingeschlossen sind 20 Patienten mit frischer HIV-Infektion und 20 chronisch Infizierte, die bereits seit drei Jahren erfolgreich eine HAART (hoch aktive antiretrovirale Therapie) bekommen. In der Studie erhalten sie über fünf bis sieben Jahre zusätzlich zu einer individuell ausgewählten HAART die neuen Arzneistoffe Maraviroc und Raltegravir. Maraviroc ist ein »Entry-Inhibitor« und verhindert den Eintritt des Virus in die Zelle; der Integrase-Hemmer Raltegravir verhindert, dass die virale Erbsubstanz in das menschliche Genom eingebaut wird, nachdem das Virus bereits in die Zelle eingedrungen ist. Laut Studienprotokoll könnten eventuell auch neu entwickelte Medikamente hinzugezogen werden, sagte Jäger. Die Hersteller der Medikamente finanzieren die Studie.

 

»Mit der Intensivierung der Therapie wollen wir auch Viren in sogenannten Langzeit-infizierten Zellen erreichen«, beschreibt Jäger die Idee der Fünffach-Kombination. Gelingt es, die Vermehrung der Viren langfristig komplett zu unterdrücken und die Infektion weiterer Zellen zu verhindern, müssten nach einigen Jahren sämtliche von HIV befallene Gewebe erneuert und das Virus somit verschwunden sein. Virusreservoire in »ruhenden« Zellen waren bislang therapeutisch kaum zu erreichen. Ein positives Zeichen aus der Studie gibt es schon: Die sogenannte provirale DNA, ein Maß für die Zahl der Langzeit-infizierten Zellen, sei rapide abgefallen. Die Ansätze, eine HIV-Infektion zu heilen, stünden noch ganz am Anfang, warnte Jäger in München vor Euphorie, fügte aber hinzu: »Zurzeit findet ein Umdenken statt. An Eradikation hat vor zwei Jahren noch keiner gedacht.«  /

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