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Ulla Schmidt besucht assist

07.03.2006  18:56 Uhr

Industrielle Verblisterung

<typohead type="3">Ulla Schmidt besucht assist

von Daniel Rücker, Merzig

 

Ab dem kommenden Jahr will assist-Pharma Arzneimittel für chronisch Kranke in Wochenblistern anbieten. Das Vorhaben trifft bei Apothekern auf wenig Sympathie. Bei Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist dies anders. Sie ließ sich am Dienstag einen bereits fertiggestellten Teil der Anlage vorführen.

 

Ein Besuch der Ministerin ist für Unternehmen in der Regel eine willkommene Gelegenheit, sich in den regionalen und bundesweiten Medien zu präsentieren. Bei assist, einer Tochter des Arzneimittelimporteurs Kohl-Pharma, schien es vor der Veranstaltung auch so zu sein. Aus dem gesamten Bundesgebiet wurden Zeitschriften und elektronische Medien eingeladen. Die Resonanz hielt sich allerdings in Grenzen. Abgesehen vom Saarländischen Rundfunk (SR) suchte man überregionale Publikumsmedien vergebens.

 

Im Nachhinein war die mediale Zurückhaltung kein Fehler, denn der Wunsch des Unternehmens nach Publizität hielt sich dann doch sehr in Grenzen. Zwanzig Minuten lang durften die Journalisten in der Nähe von Ulla Schmidt und Edwin Kohl weilen, während letzterer, unter Mithilfe einiger Angestellter, der Ministerin die Technik und die Vorzüge des Verblisterns von Arzneimitteln erklärte. Ort des Geschehens war eine Werkhalle, in der einer von später einmal zehn Blisterautomaten stand. Die anderen neun sollen in den kommenden Monaten geliefert werden.

 

Erklärungen gab es ansonsten wenige. Ulla Schmidt äußerte ihr grundsätzliches Interesse an allen Wegen, »die die Arzneimittelversorgung sicherer machen und die Therapietreue der Patienten verbessern.« Deshalb hält sie die industrielle Verblisterung auch für interessant. Wie wichtig die Publikumsmedien dieses Thema nehmen zeigt die Frage des SR-Redakteurs. Er wollte von Schmidt wissen, ob sie an der Bonus-Malus-Regelung festhält. Schmidt antwortete wortreich und engagiert. Danach war Schluss, Schmidt und Kohl zogen sich zum Essen zurück. Für die Journalisten gab es in einem anderen Raum Schnittchen und altbekannte Antworten von der zweiten Manegement-Ebene.

 

Demzufolge hat assist wegen technischer Probleme den ursprünglich für Mitte 2006 geplanten Start auf Anfang 2007 verschoben. Natürlich gebe es auch manchmal Probleme, Verträge mit den Herstellern über die Lieferung der Arzneimittel an assist abzuschließen, sagte Achim Wüllner, Technischer Geschäftsführer von assist. Dies sei aber nicht der Grund für die Verzögerung.

 

Das Procedere stellt sich assist wie folgt vor: Ein chronisch kranker Patient erhält von seinem Hausarzt eine Verordnung über die Arzneimittel, die in den »4x7-Wochenblister« verpackt werden sollen. Die Auswahl der Medikamente erfolgt über eine von assist zur Verfügung gestellte Software. Insgesamt stehen 400 Medikamente zur Verfügung. Verblistert werden ausschließlich feste Arzneiformen.

 

Mit dem Rezept geht der Patient in seine Apotheke, dort wird die Verordnung mit den Verordnungen anderer Ärzte auf Interaktionen überprüft. Dann übermittelt die Apotheke die Daten elektronisch an assist. Dort wird der Blister erstellt und über den Großhandel an die Apotheke geliefert.

 

Neben haftungsrechtlichen Fragen fürchten Apotheker an dem System vor allem, dass assist nur mit wenigen Apotheken zusammenarbeiten will. Verstärkt wird die Sorge durch das Engagement Kohls in der Franchisekette Avie. Diese könnte als assist-Partner exklusiv die Distribution der Blister übernehmen. Wüllner wies solche Vermutungen selbstverständlich zurück. Sein Unternehmen wolle mit allen Apothekern, Ärzten und Krankenkassen zusammenarbeiten. Gleichzeitig sagte Wüllner aber auch, dass die Kapazitäten von assist begrenzt seien. Maximal 600.000 Patienten könne man auf diese Weise versorgen. Deshalb sei noch nicht klar, ob der Start Anfang 2007 regional oder auf eine Krankenkasse begrenzt werde.

 

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Hermann S. Keller, kritisierte in einer Pressemeldung die industrielle Verbisterung. Diese senke nicht die Kosten der Arzneimittelversorgung und mache sie nicht patientenfreundlicher.

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