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Umfrage

Noch mal Pharmazie studieren?

28.02.2011  12:29 Uhr

Von Angela Gasse / Heute schon gedoodelt? Mittlerweile gehören die Umfragen via Doodle ebenso zum Studentenalltag wie der Informationserwerb bei Wikipedia. Warum also nicht diese Möglichkeit nutzen, und nach dem Zweiten Staatsexamen ein kleines Resümee bezüglich des Pharmaziestudiums ziehen.

Mitgemacht haben bei der Umfrage Studierende des Abschlusssemesters Sommer 2010 der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die 48 Teilnehmer der Umfrage spiegeln natürlich nicht den deutschlandweiten Standpunkt wider. Aber es genügt, um einen kleinen Einblick zu ermöglichen, wie Pharmaziestudenten ihr Studium, das Examen und ihre berufliche Zukunft nach mindestens acht Semestern vollgepackt mit Vorlesungen, Laborpraktika, Seminaren und unzählbaren Stunden am Schreibtisch bewerten.

 

Das Studium

 

Gehen wir dorthin zurück, wo alles begann. Der Entschluss Pharmazie zu studieren. Mehr als 95 Prozent der Befragten gaben an, sich aus Interesse an Naturwissenschaften für das Pharmaziestudium entschieden zu haben. Lediglich 27 Prozent nannten die Arbeit in einer Apotheke als ausschlaggebenden Grund. Gut 20 Prozent nannten die geringe Arbeitslosenquote, welche laut Studienpilot.de bei 2 Prozent liegt und etwa 19 Prozent die guten Gehälter (Mehrfachnennung möglich).

Die Entscheidung, Pharmazie zu studieren, scheint im Hinblick auf die Ergebnisse im Zweiten Staatsexamen für die Teilnehmer der Umfrage genau das Richtige gewesen zu sein. Mit einem Durchschnitt von 1,95 und lediglich drei Studierenden, die noch einmal zur Nachprüfung müssen (der Gesamtdurchschnitt aller 67 Absolventen der Universität Münster liegt bei 2,1), haben sie ein exzellentes Ergebnis erzielt. Doch offensichtlich scheinen weder die gute Abschlussnote, noch die hervorragenden Jobaussichten jeden Pharmaziestudenten aus Münster zu überzeugen, sich für das richtige Fach entschieden zu haben. So geben von allen Befragten nur 60 Prozent an, dass sie noch mal Pharmazie studieren würden und gerade mal etwa 20 Prozent fühlen sich durch das Studium gut auf das Berufsleben in der Industrie vorbereitet. Noch weniger Absolventen, nämlich nur rund 8 Prozent, fühlen sich auf das Berufsleben in der Apotheke vorbereitet.

 

Das Examen

 

Einig sind sich die Studierenden in ihren Entscheidungen, was die Vorbereitung auf das Examen angeht. Fast 90 Prozent haben kein Lernsemester genommen und davon würden es etwa 80 Prozent im Nachhinein genauso handhaben. Vielen Studierenden stellt sich vor Beginn der großen Lernphase die Frage, wie und wo lerne ich am besten? Der eine lernt am liebsten inklusive Vollpension bei seinen Eltern, der andere nimmt den WG-Putz als willkommene Abwechslung und bleibt in der Studentenbude. Der Dritte wiederum ist für jegliche Art der Ablenkung anfällig und verschanzt sich deshalb in der Bibliothek. Natürlich ist die perfekte Lernumgebung individuell verschieden. Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass sich unter den Umfrageteilnehmern mehr als ein Drittel für das Elternhaus entschieden haben und 27 ihren Zweitwohnsitz in die Bibliothek verlegten. Die eigentlich spannende Frage hierzu, wer denn nun die besseren Noten erzielt hat, ist leider nicht zu beantworten. Die Unterschiede sind minimal. Die Lernenden, die in ihrer studentischen Umgebung geblieben sind sowie die Bibliotheksgänger liegen einen Hauch vor jenen, die das Elternhaus als Lernort gewählt haben. Ebenso sieht es bei dem Vergleich zwischen dem Lerngruppen-Typ, welcher 50 Prozent der Teilnehmer ausmacht, und dem »Alleine-Lerner« aus. Die Studierenden, welche sich regelmäßig mit einer Lerngruppe zusammengesetzt haben, liegen im Schnitt um 0,1 Notenpunkte vorne.

 

Das Berufsleben

 

Doch auch das Examen mit seinen fünf Prüfungen ist irgendwann geschafft. Danach steht dann zunächst das Praktische Jahr auf dem Programm, von welchem mindestens eine Hälfte in der öffentlichen Apotheke abgeleistet werden muss. Hier entschließen sich gut 12 Prozent, das gesamte Jahr in der öffentlichen Apotheke zu bleiben. Die restlichen werden die Möglichkeit nutzen, um den weiten Arbeitsmarkt für Pharmazeuten kennenzulernen. Und wer weiß, vielleicht findet der ein oder andere Geschmack an der wissenschaftlichen Arbeit und schlägt den Weg einer Promotion ein. Dazu hat sich bereits ein Viertel der Umfrageteilnehmer entschieden. Etwa 6 Prozent werden die Chance wahrnehmen und ein halbes Jahr ins Ausland gehen.

 

Nach dem PJ und dem sich anschließenden Dritten Staatsexamen erwerben die Absolventen die Approbation zum Apotheker. Allerdings zeigt die Umfrage, dass die ursprüngliche Tätigkeit des Apothekers längst nicht mehr das einzige Ziel der Studenten ist. Nicht ganz die Hälfte aller Teilnehmer (44 Prozent) kann sich vorstellen, das Berufsleben in der Apotheke zu beginnen. Unter den Teilnehmern der Universität Münster möchte sich fast jeder Fünfte eine Arbeitsstelle in der pharmazeutischen Industrie suchen. Jeder Zehnte strebt eine Stelle beim Gesundheitsamt, einer Krankenkasse oder einer wissenschaftlichen Zeitung an. Immer interessanter scheint die Arbeit in der Krankenhausapotheke zu werden. Immerhin zieht fast ein Drittel diese als ein mögliches Beschäftigungsfeld in Betracht (Mehrfachnennung möglich). / 

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