Pharmazeutische Zeitung online
Heilmittelwerberecht

Schwabe fordert Lockerung

19.02.2014  09:50 Uhr

Von Anna Hohle, Berlin / Der Phytopharmaka-Hersteller Schwabe plädiert für ein weniger strenges Heilmittelwerbegesetz (HWG). Er will etwa Studien freier kommunizieren dürfen. Dies trage der wachsenden Bedeutung von Naturheilmitteln Rechnung.

Das Karlsruher Phytopharmaka-Unternehmen Schwabe hat sich dafür ausgesprochen, das HWG weiter zu lockern. Erst Anfang 2013 war das Gesetz liberalisiert und an EU-Recht angepasst worden. Pharmahersteller dürfen ihre Produkte seitdem weit freier vermarkten und bewerben. Schwabe-Geschäftsführer Traugott Ullrich geht die jetzige Regelung jedoch nicht weit genug. Gerade Hersteller von Naturheilmitteln müssten die Möglichkeit bekommen, »den Patienten Studien zur Wirksamkeit ihrer Arzneimittel zugänglich zu machen«, sagte Ullrich am Dienstag in Berlin.

 

Dieser Vorschlag ist nicht neu: Immer wieder fordern Pharmaunternehmen, Patienten neben Werbung auch sogenannte sachliche Informationen zugänglich machen zu dürfen. Bislang ist es ihnen jedoch verboten, Studien, die etwa im Rahmen der Zulassungsverfahren ihrer Arzneimittel erstellt wurden, unaufgefordert an Patienten zu kommunizieren. Verbraucher sollen so vor selektiv ausgewählten und einseitigen Informationen geschützt werden.

 

Bei Schwabe fordert man die Liberalisierung mit dem Argument, die Bedeutung von Naturheilmitteln für die Bevölkerung sowie für den Arbeitsstandort Deutschland werde unterschätzt. So habe eine von Schwabe in Auftrag gegebene Befragung durch TNS Infratest unter 1600 Personen im November ergeben, dass 86 Prozent der Befragten Naturheilmittel einnehmen und viele Menschen durch Selbstmedikation mit diesen Präparaten einen Arztbesuch umgehen. Dies bedeute eine enorme Kostenersparnis für das deutsche Gesundheitssystem, erklärte Ullrich.

 

100 000 Arbeitsplätze

 

Auch sozioökonomisch hätten Naturheilmittel eine große Bedeutung, so Ullrich. Dies zeige auch die Studie »Stellenwert von Naturheilmitteln in Deutschland« des Gesundheitsökonomen Professor Jürgen Wasem. Mehr als 100 000 Arbeitsplätze etwa in Apotheken, Arztpraxen, Heilpraktikerpraxen oder Reformhäusern hängen demnach direkt oder indirekt vom Naturheilmittelmarkt ab. Der Gesamtmarkt mit diesen Präparaten belaufe sich auf rund 3,3 Milliarden Euro pro Jahr.

 

Ullrich zufolge muss die Politik die Bedeutung von Naturheilmitteln nun mehr als bislang würdigen. Den Geschäftsführer ärgert es, dass in politischen Debatten oft nur von der chemisch-pharmazeutischen Industrie die Rede ist und Hersteller von Naturheilpräparaten außen vor blieben. »Nehmt uns ernst und wahr«, appelliert Ullrich deshalb an die Politik. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa