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Folsäure-Supplementation

Möglicher Schutz vor Autismus

18.02.2013  20:57 Uhr

Von Ulrike Viegener / Die perikonzeptionelle Einnahme von Folsäure scheint das Risiko von Autismus-Spektrum-Störungen zu reduzieren. In einer norwegischen prospektiven Beobachtungs­studie senkte sie das Risiko um bis zu 40 Prozent. Doch die Aussagekraft einer solchen Studie ist begrenzt.

Bislang wird die perikonzeptionelle Folsäure-Supplementation zur Prävention von embryonalen Neuralrohrdefekten empfohlen. Zwar gibt es Hinweise, dass Folsäure auch hinsichtlich anderer neurologischer Entwicklungsstörungen – zum Beispiel Störungen der Sprachentwicklung – präventiv wirken könnte, systematisch untersucht wurde das aber bislang nicht.

Vor diesem Hintergrund untersuchten Pål Surén und seine Kollegen vom norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit in Oslo an einer großen Kohorte von 85 176 Kindern den Effekt einer perikonzeptionellen Folsäure-Supplementation auf die Entwicklung von Autismus-Spektrum-Störungen. Die Daten entstammten der prospektiven »»Norwegian Mother and Child Cohort Study«.

 

Während in den USA der Zusatz von Folsäure zum Grundnahrungsmittel Mehl gesetzlich vorgeschrieben ist, werden in Norwegen, wie hierzulande auch, lediglich Empfehlungen ausgesprochen. Die perikonzeptionelle Folsäure-Supplementation sollte einen Monat vor der geplanten Schwangerschaft beginnen und bis zum Ende des ersten Trimenons fortgeführt werden. Diese Empfehlung wird natürlich nicht von allen Frauen konsequent umgesetzt, was auch für die in der Kohortenstudie erfassten Frauen gilt. Berücksichtigt wurden in der Folsäure-Gruppe alle Frauen, die im genannten Zeitraum Folsäure eingenommen hatten, wobei der Beginn variabel war.

 

Konsequenz erforderlich

 

Die zwischen 2002 und 2008 geborenen Kinder wurden langfristig beobachtet, und zwar im Mittel über 6,4 Jahre hinweg. Während dieses Zeitraums traten in der Folsäure-Gruppe bei 0,10 Prozent (64/61 042) und in der Kontrollgruppe bei 0,21 Prozent (50/ 24 134) der Kinder autistische Störungen auf. Nach Bereinigung der Daten hinsichtlich anderer potenziell einflussnehmender Faktoren ergab sich für die Folsäure-Einnahme eine Risikoreduktion um rund 40 Prozent, berichten die Forscher im US-amerikanischen Ärzteblatt »JAMA« (2013; 309: 570-577). Dieses Ergebnis spricht laut den Autoren dafür, dass die perikonzeptionelle Folsäure-Supplementation auch im Hinblick auf autistische Störungen sehr konsequent betrieben werden sollte. Die Beobachtungsstudie gibt allerdings nur Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang. Eine Kausalität kann sie nicht beweisen. /

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