Pharmazeutische Zeitung online
Vor Priscus

Medikation bei Senioren

21.02.2012  15:58 Uhr

Von Sven Siebenand / Bevor die Priscus-Liste im Jahr 2010 mit ihren 83 potenziell ungeeigneten Wirkstoffen für Senioren veröffentlicht wurde, erhielten viele von ihnen Präparate mit genau diesen Arzneistoffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die Wissenschaftler am Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin durchgeführt haben.

Wie sie im Deutschen Ärzteblatt (doi: 10.3238/arztebl.2012.0069) berichten, werteten sie Krankenkassendaten von mehr als 800 000 mindestens 65-jährigen Versicherten aus dem Jahr 2007 aus. Demnach erhielt jeder vierte Versicherte mindestens einmal einen der in der Priscus-Liste genannten ungeeigneten Wirkstoffe verschrieben. Frauen waren davon wesentlich häufiger betroffen als Männer (32 versus 23 Prozent). Zudem stieg die Wahrscheinlichkeit dafür mit zunehmendem Alter.

Am häufigsten handelte es sich bei den potenziell unge­eig­neten Arzneistoffen um Neuroleptika, Benzodiazepine, Sedativa, Antidepressiva oder Digitalisglykoside. Die Wirkstoffe mit der höchsten Prävalenz waren Amitriptylin (2,6 Prozent), Acetyldigoxin (2,4 Prozent) sowie die Benzodiazepine Tetrazepam und Oxazepam (jeweils 2,0 Prozent). Danach folgen weitere Benzodiazepine, Z-Substanzen wie Zopiclon und Zolpidem sowie Doxepin und Doxazosin. Der Untersuchung zufolge bekamen knapp 9 Prozent aller Versicherten den ungeeigneten Wirkstoff mindestens viermal im Laufe des Jahres 2007 verschrieben.

 

Die Autoren weisen in ihrer Schlussfolgerung darauf hin, dass es sich bei den Arzneimitteln der Priscus-Liste nicht um absolute Kontraindikationen handelt und Informationen zur individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung bei Verschrei­bung dieser Arzneimittel nicht vorlagen. Daher konnte keine Aussage zu Fehlverordnungen vorgenommen werden.Interessant wäre es, herauszufinden, ob und wie sich das Verschreibungsverhalten der Ärzte nach Veröffentlichung der Priscus-Liste im Jahr 2010 geändert hat. /

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