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Doping

Betrug mit Somatotropin nachgewiesen

Datum 23.02.2010  15:42 Uhr

Von Christina Hohmann / Erstmals ist es Kontrolleuren gelungen, Doping mit dem humanen Wachstumshormon (HGH, auch Somatotropin) nachzuweisen. Dies stellt einen Durchbruch im Anti-Doping-Kampf dar, da die Substanz bislang unentdeckt blieb.

Weil die Nachweismethoden für Erythropoeitin (Epo) und für Steroide in den vergangenen Jahren immer besser wurden, weichen die Sportler beim Dopen auf andere Substanzen aus. Als sichere Alternative galt bisher die Injektion des humanen Wachstumshormons.

Das 191 Aminosäuren lange Peptidhormon wird vom Hypophysenvorderlappen gebildet und ist essenziell für das Längenwachstum. Entsprechend wird es vor allem im Kindesalter und am stärksten in der Pubertät produziert. Für Sportler ist es wegen seiner anabolen Funktionen interessant. Es fördert den Muskelaufbau, während es gleichzeitig Fettdepots abbaut. Nachzuweisen war es bislang sehr schlecht, da es rasch, innerhalb von 24 bis 36 Stunden, abgebaut wird. Erfolgreich können daher vor allem unangemeldete Tests im Training sein.

 

Ein solcher überführte jetzt den britischen Rugby-Spieler Terry Newton. Bei einer unangemeldeten Trainings­kontrolle wurde dem Sportler Blut abgenommen, das positiv auf HGH getestet wurde. Er hat bereits eine zweijährige Sperre akzeptiert und auf die Untersuchung der B-Probe verzichtet. »Es ist die erste komplette Analyse für HGH und damit ein positiver Schritt im Kampf gegen Doping«, erklärte David Howman, Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in einer Pressemitteilung.

 

Der Nachweis gelang mithilfe eines von Christian Strasburger, Mediziner an der Berliner Charité, entwickelten Verfahrens. Es beruht darauf, dass HGH im Körper in verschiedenen Isoformen vorkommt, die sich vom Molekulargewicht her unterscheiden. Während eine Isoform 22 kD aufweist, sind es bei der anderen 20 kD. Da das gentechnisch hergestellte Wachstumshormon nur aus dem HGH mit einem Molekulargewicht von 22 kD besteht, erhöht sich nach Doping nur der 22-kD-Anteil, während der 20-kD-Anteil konstant bleibt. Bei einer natürlichen Stimulation der HGH-Produktion (wie nach körperlicher Belastung) würden beide Isoformen verstärkt produziert. Das Verhältnis von 22 kD zu 20 kD wäre dabei relativ konstant.

 

Die WADA geht davon aus, dass Newton nicht der einzige Fall bleiben wird. Der Nachweis sende eine starke Botschaft an Athleten, die den Missbrauch mit HGH riskieren wollen und nun ultimativ entdeckt werden können, erklärte Howman. Dies gelte auch für die Teilnehmer der Olympischen Winterspiele in Vancouver, deren Doping-Proben für acht Jahre für mögliche Nachuntersuchungen eingefroren werden. Bislang gab es in Vancouver keine Dopingfälle: Alle Proben fielen negativ aus. /

HGH als Arzneimittel

Als Arzneimittel kommt rekombinantes Somatotropin für die Indikationen Kleinwuchs bei Kindern aufgrund von Wachstumshormondefiziten, Prader-Willi-Syndrom, Turner-Syndrom oder einer intrauterinen Wachstumsverzögerung oder HGH-Mangel bei Erwachsenen infrage. Es ist in Form von Monopräparaten wie Genotropin®, Humatrope® oder Norditropin® in Deutschland erhältlich und ist verschreibungspflichtig.

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