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Vorsicht bei Herzinsuffizienz

21.02.2006  16:41 Uhr

Pharmacon Davos 2006

<typohead type="3">Vorsicht bei Herzinsuffizienz

 

Auf Grund der alternden Gesellschaft rückt die Herzinsuffizienz, an der ein Prozent der 55- bis 65-Jährigen und 15 Prozent der über 85-Jährigen leiden, zunehmend in den Focus der Aufmerksamkeit, leitete Professor Dr. Heinz Voeller, Rüdersdorf, ein.

 

Gegenwärtig sind circa 1,5 Millionen Bundesbürger betroffen und jährlich kommen circa 200.000 Neuerkrankungen hinzu. Voeller schilderte die medikamentöse Stufentherapie bei systolischer linksventrikulärer Dysfunktion. Unabhängig von der Symptomatik, die zur Einstufung in die NYHA-Stadien I bis IV (NYHA: New York Heart Association) führt, bekommen alle Patienten und insbesondere die, die eine Herzinsuffizienz im Rahmen eines Herzinfarkts entwickelt haben, einen ACE-Hemmer. Man beginnt zunächst mit niedrigen Dosierungen, um dann die maximal tolerable, in Interventionsstudien als sinnvoll erkannte hohe Dosierung anzustreben. Dies erfordere die regelmäßige Kontrolle von Blutdruck sowie vor allem bei älteren Patienten die Bestimmung von Kreatinin, Harnstoff und Kalium.

 

In den NYHA-Stadien II bis IV sind Betablocker bei allen Patienten mit symptomatischer stabiler ischämischer und nicht ischämischer systolischer Herzinsuffizienz indiziert. Laut Voeller können derzeit nur die Betablocker Bisoprolol, Carvedilol und Metoprololsuccinat sowie bei älteren Patienten Nebivolol empfohlen werden. Auch hier sei mit einer sehr niedrigen Dosierung zu beginnen. Je nach Verträglichkeit wird die Dosis bis zur maximal tolerablen Menge in jeder zweiten Woche verdoppelt. Bei einer Flüssigkeitsretention sind Diuretika indiziert.

 

Voeller machte deutlich, dass die regelmäßige Kontrolle der Serumelektrolyte und Retentionswerte erforderlich ist. Additiv zur Basistherapie können bei schwerer systolischer Herzinsuffizienz (NYHA III bis IV) insbesondere nach Myokardinfarkt niedrig dosiert Aldosteronantagonisten verabreicht werden. Besondere Vorsicht sei beim Einsatz von Herzglykosiden geboten, deren Hauptindikation in der Frequenzkontrolle bei tachyarrythmischem Vorhofflimmern herzinsuffizienter Patienten liegt. Bei einem Sinusrhytmus im Fall einer schweren systolischen linksventrikulären Dysfunktion könne die Digitalistherapie die Symptomatik erheblich verbessern und die Hospitalisationsrate vermindern. Insbesondere bei älteren Patienten sollten niedrige Digoxin-Spiegel (0,5 bis 0,89 ng/ml) angestrebt werden.

 

AT1-Rezeptorantagonisten sind laut Voeller eine sinnvolle Alternative zu ACE-Hemmern und senken bei akutem Myokardinfarkt mit Herzinsuffizienz oder linksventrikulärer Dysfunktion die Sterblichkeit in gleichem oder ähnlichem Maß. Häufiger Grund für die Umstellung auf AT1-Antagonisten sei ein ACE-Hemmer-induzierter Husten.

 

Voeller sprach von »guten pharmakologischen Ansätzen in der Behandlung der Herzinsuffizienz, die eine Begrenzung erfährt, da es sich vorwiegend um eine Erkrankung des Alters handelt, die von einer Einschränkung der Mitarbeit des Patienten geprägt ist«.

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