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Acht Abgabehinweise zu Antidepressiva

21.02.2006  16:41 Uhr

Pharmacon Davos 2006

<typohead type="3">Acht Abgabehinweise zu Antidepressiva

 

»Etwa vier Millionen Deutsche leiden an depressiven Störungen. Lediglich 2 bis 2,8 Millionen sind in hausärztlicher Behandlung. Wiederum nur bei 1,2 bis 1,4 Millionen ist die Depression als solche erkannt und diagnostiziert.

 

Letztlich werden nur 0,24 bis 0,36 Millionen Bundesbürger suffizient behandelt«, sagte Professor Dr. Martin Schulz, Zentrum für Arzneimittelinformation und Pharmazeutische Praxis - ZAPP der ABDA, Berlin. Schulz nannte Amitriptylin, Opipramol, Doxepin, Mirtazapin, (Es-)Citalopram, Trimipramin, Venlafaxin und Fluoxetin als acht Wirkstoffe, die in der Therapie der Depression eine bedeutende Rolle spielen. »Mit guten Kenntnissen zu diesen acht Arzneistoffen können wir 79 Prozent aller ambulanten Antidepressiva-Verordnungen pharmazeutisch begleiten«, sagte er.

 

Um arzneimittelbezogene Probleme zu vermeiden oder zu lösen, sei es notwendig, mit dem Patienten sowohl die eingesetzten Medikamente als auch nicht medikamentöse Maßnahmen eingehend zu besprechen. Es sei sinnvoll, dass der Patient einen Stimmungskalender führt. Unumgänglich sei der Abgabehinweis, dass Antidepressiva verzögert wirken, sprich: die Wirkung erst nach zwei bis vier Wochen eintritt. Zudem müsse man den Patienten darauf hinweisen, dass die Einnahme regelmäßig und nicht etwa nach Bedarf erfolgen muss und die Behandlung Zeit braucht. Wie die langsame Dosiserhöhung zu Beginn, sei auch das »Ausschleichen« zum Therapieende angezeigt. Der Patient müsse nicht nur über mögliche Nebenwirkungen, sondern auch über Interaktionen mit anderen Arzneistoffen informiert werden. Schließlich müsse er noch wissen, dass der Wechsel des Antidepressivums nicht unwahrscheinlich ist.

 

Durch Induktion von CYP3A4 und P-Glykoprotein besitzen auch Johanniskraut-Extrakte ein relativ hohes Interaktionspotenzial. Daher sei bei ihrer Abgabe immer nach der Einnahme weiterer Medikamente zu fragen, betonte Schulz und machte deutlich, dass die Gabe von Johanniskraut-Extrakten bei gleichzeitiger Einnahme von Digoxin, Immunsuppressiva wie Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus, von HIV-Protease-Inhibitoren oder oralen Antikoagulantien kontraindiziert ist.

 

Auch die Metabolisierung von Gestagenen und Estrogenen wird durch Hypericum-Extrakte beschleunigt. Daher sind bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut und oralen Kontrazeptiva immer zusätzliche Verhütungsmaßnahmen zu empfehlen.

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