Pharmazeutische Zeitung online
Impfungen

Ausweiskontrolle in der Apotheke

12.02.2013  18:54 Uhr

Von Maria Pues, Sonthofen / Die Apotheke Scharpf in Sonthofen prüft die Impfausweise ihrer Kunden auf mögliche Impflücken. Mit gesonderten Aktionen will sie auf diesen Service aufmerksam machen. Denn vielen Patienten ist gar nicht bewusst, dass neben Arztpraxen auch Apotheken eine solche Leistung anbieten.

Impfungen schützen vor Infektionskrankheiten, für die es häufig keine wirksame Therapie gibt. Der Schutz einer Impfung wird von vielen als selbstverständlich betrachtet, sodass Auf­frischimpfungen oftmals schlichtweg vergessen werden. Doch Impflücken und eine zu geringe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung bergen große Gefahren.

Um ihre Kunden für diese Problematik zu sensibilisieren, hat Anne Amman aus der Apotheke Scharpf in Sonthofen eine Aktion gestartet, bei der Patienten anhand ihrer Impfdokumente ihren Impfstatus ermitteln lassen konnten. Diese »Impfinventur« hatte die Apothekerin im Rahmen ihrer Abschlussarbeit in der Weiterbildung zum sogenannten Präventionsmanager WIPIG® konzipiert.

 

Vernachlässigte Prävention

 

Während Kinder mit den wichtigsten Impfungen meist gut versorgt seien, gelte dies für Erwachsene häufig nicht, sagte Amman im Gespräch mit der Pharmazeutischen Zeitung: »Im Bewusstsein vieler ist noch nicht angekommen, dass Impfungen keine Angelegenheit ausschließlich für Kinder sind.« Präventionsangebote wie die Prüfung von Impfausweisen seien einem sich gesund fühlenden Apothekenkunden allerdings häufig nur schwer nahezubringen. Um auf das Beratungsangebot aufmerksam zu machen, habe man sich daher entschieden, die Dienstleistung im Rahmen einer Aktion anzubieten und diese auf verschiedenen Wegen zu bewerben. So gab es Plakate und Anzeigen in der örtlichen Presse.

 

Zu manchen Infektionen und Impfungen kursierten häufig Fehlinformationen, erzählt Amman. So habe sich noch immer nicht herumgesprochen, dass Keuchhusten gerade bei älteren Menschen hartnäckige und lang andauernde Hustenerkrankungen auslösen könne. Das habe sich bei der Impfausweiskontrolle deutlich gezeigt: »Die Impfung gegen Pertussis war diejenige, die am häufigsten fehlte.« Dabei wisse man heute, dass die Immunität nicht ein Leben lang anhalte, sagt Amman. Die Leidtragenden einer zu geringen Durchimpfungsrate sind nicht nur Senioren mit anhaltendem Husten, sondern möglicherweise auch Säuglinge bis zu einem Alter von sechs Monaten, die noch nicht geimpft werden können und daher besonders gefährdet sind.

 

Das Thema Impfung ist wichtig genug, um es immer wieder aufzugreifen, ist sich Amman sicher. Für ihre Aktion hätte sie sich allerdings mehr Zulauf gewünscht. Insgesamt hätten deutlich mehr Frauen als Männer die Serviceleistung in Anspruch genommen. Es seien aber auch Bewohner aus Nachbarorten gekommen und einige Kunden hätten gleich die Impfausweise der ganzen Familie mitgebracht. Die Apotheke Scharpf bietet diese Leistung ständig an, doch gesonderte Aktionen seien wichtig, um auf das Angebot aufmerksam zu machen, sagt Amman. Denn vielen Kunden sei nicht bewusst, dass auch Apotheken Impfkontrollen anbieten.

 

Die Kontrolle der Impfausweise ist eine Leistung, die auch im LeiKa, dem Leistungskatalog für Beratungs- und Serviceangebote in Apotheken, aufgeführt ist. Dieser hat einerseits zum Ziel, durch einheitliche Standards die Qualität der darin aufgeführten Serviceleistungen zu sichern. Darüber hinaus bietet er eine Anleitung zur Kalkulation der Kosten beziehungsweise einer Gebühr für die verschiedenen Leistungen. Im Rahmen der Aktion habe man sich ausdrücklich gegen eine Gebühr entschieden, um keine zusätzlichen Hemmschwellen aufzubauen, sagte Amman. Doch nicht alle Apothekenkunden hätten die Impfausweiskontrolle als »selbstverständlich kostenlos« in Anspruch nehmen wollen und am Ende einer ausführlichen Beratung gefragt: »Was bin ich Ihnen schuldig?« /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa