Pharmazeutische Zeitung online
Interview

»Mit uns wird es keine Ketten geben«

10.02.2009  11:13 Uhr

Kommentar: Ohne Alternative

Die Bundesregierung will anscheinend Pick-up-Stellen regulieren. Wahrscheinlich ist es die letzte Gelegenheit, in dieser Legislaturperiode dem von allen Parteien abgelehnten Auswuchs des Versandhandels zumindest Einhalt zu gebieten.

 

Keine Frage: Das ist weniger als sinnvoll wäre. Aber es ist deutlich mehr als gar nichts. Wohl aus diesem Grund hat sich die ABDA entschieden, nicht aus der Diskussion um eine Pick-up-Regulierung auszusteigen.

 

Die Entscheidung der ABDA ist richtig. Denn was wäre die Alternative? Ohne die Berufsorganisation gibt es überhaupt keine Regelung, das sagt CSU-Abgeordneter Wolfgang Zöller im PZ-Interview ganz klar. Keine Regelung wäre aber der Worst-case. Denn dann bleibt nicht nur alles wie es ist. Es droht sogar schlimmer zu werden. Die Schleckers, DMs oder Rossmänner könnten weitermachen wie bisher. Zum Schaden der Patienten und zum Schaden einer sicheren und hochwertigen Arzneimittelversorgung.

 

Das eigentliche Ziel, den Rx-Versand zu verbieten, ist nicht aufgegeben, sondern nur in die nächste Legislaturperiode geschoben. Natürlich wäre es schöner gewesen, schon in dieser Legislaturperiode mit dem Erfolg eines RX-Versandhandelsverbotes dazustehen. Die ABDA, Kammern und Verbände haben über mehr als zwei Jahre alles Erdenkliche unternommen, die Politik von dessen Notwendigkeit zu überzeugen. Mit einigem Erfolg, wie die Bundesratsinitiative von Sachsen und Bayern zeigt. Letztlich ist das Verbot nicht an den Argumenten der Berufsorganisationen, sondern an politischen Machtspielchen vorerst gescheitert. Und es ist gescheitert an der Angst der Politik vor unpopulären Entscheidungen, womöglich auch mit Blick auf allzu große Konzerne.

 

Dass die ABDA zunächst den Dialog mit dem Bundesgesundheitsministerium fortführt, obwohl das eigentliche Ziel RX-Versandverbot nicht erreicht werden konnte, dokumentiert, wie wichtig den Apothekern die sichere Versorgung der Patienten ist. Es kann nicht darum gehen, beleidigt in der Ecke zu schmollen. Dann könnte womöglich aus der vielleicht sinnhaften Regulierung sogar eine »Apotheke Light« werden. Den Lobbyisten der interessierten Kreise wären Tür und Tor geöffnet.

 

Es ist im Interesse der Menschen, dass das Geschäftsmodell Pick-up hinterfragt und so weit wie möglich eingeschränkt wird: Die Ausfransung der Arzneimittelversorgung muss gestoppt werden. Dem wollen und werden sich die Apotheker nicht verschließen.

 

Vorerst in den Verhandlungen zu bleiben ist richtig. Denn eine reine Fundamentalopposition hat gerade in der Versandhandelsfrage schon in der Vergangenheit nicht wirklich viel gebracht.

 

Daniel Rücker

Stellvertretender Chefredakteur

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