Schneiden, Bestrahlen oder Cremen |
13.02.2007 14:49 Uhr |
<typohead type="3">Schneiden, Bestrahlen oder Cremen
Hauttumoren sind die weltweit am häufigsten auftretenden Krebsarten. Jedes Jahr erkranken alleine in Deutschland mehr als 100.000 Menschen neu, etwa 2000 sterben daran.
»Hauttumoren sind aufgrund ihrer blickdiagnostisch guten Zugänglichkeit für den Dermatologen leicht zu erkennen«, sagte Professor Dr. Roland Kaufmann, Frankfurt am Main. So breiten sich beim malignen Melanom die meisten Wuchsformen in heilbaren Frühstadien als Fleck aus, um erst im fortgeschrittenen metastasierungsfähigen Stadien vertikal in die Tiefe zu dringen. Neben der zunehmenden Früherkennung (sekundäre Prävention) und primären Prävention durch die Vermeidung von Sonnenbränden begrüßte Kaufmann die Strategie der Chemoprävention an der Haut, zum Beispiel mit COX-Inhibitoren, zur Vermeidung krebsauslösender Zellschädigungen.
Auch sei die Behandlung der Krebsfrühstadien an der Haut leichter möglich als bei anderen Krebsarten. Neben den klassischen Methoden wie Operation, Kryo- oder Strahlentherapie, so Kaufmann, existieren heute neue Möglichkeiten der topischen Therapie vor allem bei aktinischen Keratosen oder bestimmten Basalzellkarzinomen. Zu diesen lokalen Methoden zähle unter anderem der Einsatz topischer Immunmodulatoren beziehungsweise die photodynamische Therapie. Beim malignen Melanom bleibe allerdings die operative Entfernung des Primärtumors Methode der ersten Wahl. Es sei heute möglich, besondere Wuchsformen und Rezidivtumore auch in Problemlokalisationen mikroskopisch kontrolliert bis hin zur kompletten Tumorfreiheit chirurgisch zu entfernen. Die von Professor Kaufmann in Davos vorgestellten prognose- und risikoadaptierten Therapieoptionen bei Hautkrebs stehen im Fokus eines Titelbeitrages in einer der kommenden Ausgaben der PZ.