Dermatologische Rezepturen beherrschen |
13.02.2007 14:49 Uhr |
<typohead type="3">Dermatologische Rezepturen beherrschen
Die dermatologische Rezeptur ist in der Regel die gemeinsame Leistung des verschreibenden Arztes und der herstellenden Apotheke ist. Die wesentlichen Steuerungsmöglichkeiten zur guten Rezepturqualität und Wirksamkeit der Behandlung liegen jedoch bei der Apotheke.
Habe es früher bei der Umsetzung von Dermatika-Verschreibungen des Arztes »Augen zu und durch« geheißen, so »sind wir davon zum Glück weggekommen«, sagte Dr. Holger Reimann, Neues Rezeptur-Formularium (NRF), Pharmazeutisches Laboratorium, Eschborn. Die Kontrolle des Apothekers und Fehlervermeidung beginne bereits bei der Entgegennahme der Verordnung in der Apotheke. Als alltägliche Probleme, die sich überwiegend bereits bei der Plausibilitätsprüfung erkennen lassen, beschrieb er unter anderem Dosierungsfehler, unvollständige beziehungsweise galenisch nicht praktikable Zusammensetzungen, mangelhafte Konservierung, Inkompatibilitäten beziehungsweise die fehlende Übereinstimmung von vorhergesehener Anwendungszeit beziehungsweise Ansatzmenge und zu kurzer Haltbarkeit.
Auch und gerade wenn gravierende Unklarheiten bestehen, weil zum Beispiel bedenkliche und umstrittene Stoffe beziehungsweise gefährlich hohe Konzentrationen von Wirkstoffen verordnet wurden, müsse das Gespräch zum Arzt gesucht werden. Der Schlüssel zur Ausräumung von Problemen liege in der Rücksprache sowie den kompetenten und sachgerechten Alternativvorschlägen aus der Apotheke.
Bei der Planung der Herstellung sowohl frei komponierter Individualrezepturen als auch standardisierter Rezepturen seien stets Fragen des Arbeitschutzes, der Notwendigkeit von Teilansätzen oder der Verwendung von Rezepturkonzentraten beziehungsweise vorgefertigter Grundlagen, des Einsatzes maschineller Rührtechniken, der Verpackung oder der Reihenfolge der Verarbeitung zu berücksichtigen. Besondere Sorgfalt müsse auch der Prüfung der Massenvorgaben aller verwendeten Bestandteile, der Wahl der Waagen für die diversen Arbeitsschritte, der Inprozessprüfung und der Kennzeichnung gewidmet werden.
Reimann verwies auf das NRF-Loseblattwerk, das zahlreiche Informationen zur rezepturmäßigen Herstellung von Dermatika gibt. Wichtige Hinweise zum Vorgehen bei der Umsetzung der Verschreibung von Dermatika gebe zudem die Leitlinie »Herstellung und Prüfung der nicht sterilen Rezeptur- und Defekturarzneimittel« der Bundesapothekerkammer.