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BSE als Viruserkrankung?

Datum 13.02.2007  14:15 Uhr

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Von Christina Hohmann

 

Viren und nicht Prionen könnten die Ursache von Krankheiten wie BSE oder der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit sein. Wenn sich diese Hypothese bewahrheitet, würde dies das Verständnis der Erkrankungen revolutionieren und auch zu neuen Behandlungsansätzen führen.

 

Nach der bisher weitestgehend akzeptierten Theorie werden infektiöse Prionenerkrankungen, sogenannte übertragbare spongiforme Enzephalopathien (TSE), durch fehlgefaltete körpereigene Prion-Proteine verursacht. Wenn sich diese an normale Prion-Proteine anlagern, ändern sie deren Form, was zu einer Kettenreaktion führt, an deren Ende die betroffenen Nervenzellen zugrunde gehen. Diese Prionentheorie ist bislang nicht vollständig bewiesen.

 

Laura Manuelidis von der Yale University in New Haven bezweifelt sie schon seit einigen Jahren. Die Forscherin glaubt vielmehr, dass winzige Virus-ähnliche Partikel, die in TSE-infizierten Gehirnen vorkommen, die wahren Schuldigen sind. Aber diese Gehirne degenerieren, sodass die Teilchen als Zellmüll abgetan wurden.

 

In Zellkulturen von Neuronen, die mit zwei bestimmten Formen von TSE infiziert waren, entdeckte sie nun, dass sich diese Teilchen in den Zellen zu geordneten Strukturen zusammenlagern. Auch Viren bilden solche Strukturen in Zellen aus. In weiteren Untersuchungen stellte sie fest, dass Zellen mit einem hohen Gehalt dieser Virus-ähnlichen Partikel infektiöser waren als solche mit niedrigem Gehalt. Die künstliche Erhöhung der Zahl fehlgefalteter Prion-Proteine verstärkte dagegen nicht die Infektiosität der Nervenzellen, berichtet die Forscherin im Fachjournal »Proceedings of the National Academy of Sciences« (Band 104, Seite 1965). Wenn Manuelidis die Zellkulturen mit Virus-inaktivierenden Substanzen behandelte, waren sie nicht mehr in der Lage, weitere Zellen zu infizieren. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Virus-ähnlichen Partikel für die Übertragung der Infektion verantwortlich sein könnten.

 

Um ihre Hypothese zu beweisen, müsste Manuelidis aber das entsprechende Virus isolieren und seine Infektiosität demonstrieren, gab einer der führenden Prionenforscher, Adriano Aguzzi vom Universitätsspital Zürich, gegenüber der Fachzeitschrift »New Scientist« zu bedenken. Sie sollte außerdem weitere TSE-Formen auf die Anwesenheit dieser Virus-ähnlichen Partikel untersuchen und testen, ob die infizierten Zellkulturen auch bei Tieren die Erkrankung auslösen können.

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