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Zukunftskongress

Absage an weiteres Honorarplus

05.02.2014  11:20 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi, Bonn / Die Aussicht auf weitere Honoraranpassungen für Apotheker hält CDU-Gesundheits­experte Jens Spahn für wenig realistisch. Dies machte er bei einer Podiumsdiskussion auf dem 6. Zukunftskongress öffentliche Apotheke in Bonn deutlich. Im Streit um Nullretaxationen stellte er sich aber auf die Seite der Apothekerschaft.

Im Jahr 2013 wurde das Honorar der Apotheker zum ersten Mal seit vielen Jahren angehoben. Dies sei aber nicht hinreichend, sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. Das Honorar müsse jährlich überprüft werden, forderte er. »Hier besteht dringender Handlungsbedarf.«

 

Das sieht Spahn anders. 2013 sei das Honorar schon enorm gestiegen. »Zu einer jährlichen Anpassung zu kommen, halte ich für nicht realistisch«, sagte er auch mit Blick auf den neuen Koalitionspartner. Schon das Bekenntnis zum freien Heilberuf und zum Fremd- und Mehrbesitzverbot habe viel Überzeugungsarbeit gekostet. Es gebe aber den Wunsch, das intransparente Zusammenspiel von Fixhonorar und Kassenabschlag zu ändern.

Kathrin Vogler, Linken-Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte, sprach sich dagegen für eine Dynamisierung aus: »Ein Spielraum für tarifliche Lohnerhöhungen muss drin sein.« Auch Katja Dörner, Stellvertretende Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion, findet eine Dynamisierung »sinnvoll«. Wichtig seien eine gemeinsame Datengrundlage für die Berechnungen und transparente Verhandlungen.

 

»Wir lassen Sie in Ruhe«

 

Spahn wies darauf hin, dass die Apotheker kaum im neuen Koalitionsvertrag vorkommen. Für Apotheker sei dies gut. »Das heißt: Wir lassen Sie in Ruhe.« Es seien keine weiteren Spargesetze geplant, und Apotheker hätten für die nächsten Jahre Planungssicherheit. Das ist Preis nicht genug. Es dürfe nicht sein, dass die Apothekerschaft an der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland nicht teilhaben könne, sagte er. Angesichts der sinkenden Apothekenzahl und der vielen Betriebe, die mit roten Zahlen zu kämpfen hätten, fand er dies »eine mutige Aussage« von Spahn. Preis wandte sich auch gegen die Inkassoleistungen der Apotheker für die Krankenkassen, die es zukünftig nicht mehr zum Nulltarif geben solle.

 

Beim Thema Nullretax waren sich die drei Politiker einig. Spahn: »Wenn es keine Einigung zwischen Krankenkassen und Apothekern geben sollte, dann müsste es durch Gesetze geregelt werden.« Apotheker sollten nicht auf den Arzneimittelkosten sitzen bleiben. Auch Dörner sprach sich dafür aus, eine Regelungslücke zu schließen. Ihre Partei habe keine grundsätzlichen Bedenken gegen Rabattverträge, man sehe aber Nachbesserungsbedarf.

 

Die Linke würde die Rabattverträge hingegen gerne komplett abschaffen, betonte Vogler. Sie belasteten den Apotheker und den Patienten und beeinträchtigten die Compliance. Spahn wandte sich in diesem Zusammenhang auch gegen die Praxis von Krankenkassen, die Retaxierung an Dienstleister herauszugeben, mitunter mit dem Anreiz, möglichst viel zu sparen. »Das kann nicht sein«, so Spahn.

 

Auch auf das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) gingen die Diskutanten ein. Dieses sei ein wichtiges Zukunftsthema, machte Preis deutlich. »Arzneimittelsicherheit haben wir, jetzt brauchen wir Arzneimitteltherapiesicherheit.« Auch Spahn stimmte zu, dass dieses Thema größerer Aufmerksamkeit als bisher bedarf. Allerdings sieht er hier nicht den Gesetzgeber in der Pflicht, sondern setzt auf eine bessere Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker.

 

Etwas anders sah dies die Grünenpolitikerin Dörner. Die Rolle des Apothekers verändere sich in Richtung verstärkte Beratung. Diese Leistungen wie Medikationscheck und Medikationsmanagment müssten auch honoriert werden. /

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