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Krebstherapie

Sunitinib mit weiterer Zulassung

08.02.2011  16:00 Uhr

Von Conny Becker, Berlin / Der Multikinasehemmer Sunitinib ist seit Ende 2010 auch bei gut differenzierten, neuroendokrinen Tumoren des Pankreas zugelassen, wenn diese nicht resezierbar und/oder metastasiert sind. In der Zulassungsstudie konnte das Krebsmedikament die progressionsfreie Zeit gegenüber Placebo verdoppeln.

Sunitinib (Sutent®) ist ein sogenanntes Smal molecule, das vor allem vier Tyrosinkinasen hemmt, die für die Tumorproliferation und Gefäßneubildung eine wichtige Rolle spielen: VEGFR, PDGFR, FLT3 und c-KIT. Zugelassen ist es bereits zur Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms, bei dem die Wachstumsfaktoren VEGF und PDGF überexprimiert sind, sowie von nicht resezierbaren oder metastasierten gastrointestinalen Stromatumoren (GIST).

 

Während die Sunitinib-Studienprogramme beim metastasierten und/oder fortgeschrittenen Brust- und Leberkrebs im Jahr 2010 wegen fehlender Effektivität eingestellt wurden, konnte Sunitinib in der Indikation der nicht resezierbaren oder metastasierten gut differenzierten, pan­kreatischen neuroendokrinen Tumoren (pNET) punkten. Bei diesen seltenen Tumoren im hormonproduzierenden Gewebe der Bauchspeicheldrüse stellt der Tyrosinkinase-Hemmer einen hoffnungsvollen Therapieansatz dar, so der Tenor auf einer von Pfizer ausgerichteten Pressekonferenz in Berlin.

 

Der Zulassungserweiterung liegt eine multizentrische, internationale, randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie zugrunde, in der Sunitinib gegen Placebo getestet wurde. Die 171 Patienten mit progressiven NET des Pankreas erhielten entweder täglich 37,5 mg Verum oder Placebo. Als primärer Endpunkt galt das progressionsfreie Überleben, sekundäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben, die objektive Ansprechrate, patientenrelevante Endpunkte sowie die Sicherheit der Therapie. Etwa zwei Drittel beider Gruppen hatten zuvor eine systemische Therapie erhalten, rund jeder Vierte bekam Somatostatinanaloga, deren Anwendung auch während der Studie erlaubt blieb.

 

Da das progressionsfreie Überleben unter Verum nicht nur signifikant verbessert, sondern verdoppelt war (11,4 gegenüber 5,5 Monaten), empfahl ein un­abhängiger Arzneimittelüberwachungsausschuss, die Studie vorzeitig zu be­enden, noch bevor die ursprünglich geplante Patientenzahl rekrutiert war. Daten zum Gesamtüberleben konnten daher noch nicht erhoben werden, allerdings waren im Sunitinib-Arm weniger Todesfälle zu beklagen als im Placebo-Arm (9 versus 21).

 

Hinsichtlich der Gesamtansprechrate zeigte sich der Tyrosinkinase-Hemmer ebenfalls signifikant überlegen, die Lebensqualität der Patienten war in beiden Gruppen vergleichbar. Unter Placebo wurden deutlich häufiger schwere Nebenwirkungen vom Grad 3/4 berichtet (42 versus 27 Prozent), wobei unter Sunitinib 12 Prozent an Neutropenie, 10 Prozent an Hypertonie und je 6 Prozent am Hand-Fuß-Syndrom beziehungsweise Leuko­penie litten. / 

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